Rücktritt

"Steinmeier: Seid fair zu Ulla Schmidt", Hamburger Abendblatt, 10. August

Die Diskussion um den Fall Ulla Schmidt blendet eine Frage zu Unrecht völlig aus. Die Benutzung des Dienstwagens ist doch eigentlich nebensächlich. Die Frage, die es zu beantworten gilt, ist doch die, wie eine Ministerin es den Bürgern klarmachen und vor ihnen verantworten kann, dass sie einen Vortrag ausgerechnet vor ein paar betuchten Rentnern hält, die sechs bis neun Monate auf ihrem Zweitwohnsitz unter der Sonne Spaniens verbringen. Und das geschieht ausgerechnet in der Nachbarschaft des Urlaubsortes der Ministerin. Zusätzlich lässt sie sich noch ihren Laptop in ihrem Dienstwagen hinterher kutschieren. Das ist an Unsensibilität nicht mehr zu überbieten. Frau Schmidt und manch anderer Politiker haben die Bodenhaftung völlig verloren. Sie sollte zurücktreten. Herr Steinmeier tut sich keinen Gefallen damit, die Ministerin in sein Kompetenzteam einzubinden. Die Fragen der Bürger werden bei ihren Auftritten mit Sicherheit nicht verstummen.

Ekkehard Below, Ellerau

Kosten senken

"40 Hamburger testen neuen Impfstoff gegen Schweinegrippe", Hamburger Abendblatt, 11. August

Wenn die Krankenkassen von Beitragserhöhungen sprechen, wollen diese nur abkassieren. Der höhere Beitragssatz dürfte nach nur ein bis zwei Monaten schon die Kosten eingefahren haben. Besser wäre es, wenn die Bürger die Impfung selber bezahlen oder sich mit circa fünf Euro beteiligen, Familie mit zehn Euro für alle Personen, wenn diese gleichzeitig da sind. Die Impfungen sollten auch in Bundeswehr-Einrichtungen und Universitäten mit medizinischer Fakultät vollzogen werden. Dort sind etliche, die spritzen dürfen. Das würde die Kosten enorm senken.

Gerhard Dorn, Hamburg

Sensibelchen

"Stotterstart nach Plan", Hamburger Abendblatt, 11. August

Das, was man aus diesen erlauchten HSV-Kreisen hört, erinnert doch wieder sehr stark an das berüchtigte "Murmeltier"! Zuerst war es die knappe Vorbereitungszeit, dann die unsägliche Hitze und jetzt auch noch Herr Jol. Und wenn es gegen den BVB nicht klappt, dann wurde der Weichspüler für die Trikots sabotiert! Später liegt es wieder an der Mehrbelastung durch die verschiedenen Pflichtspiele, Muskelverhärtungen im Ohr- und Nasenbereich, und ganz zum Schluss sind wieder die Fans die Schuldigen, weil sie nicht zu enthusiastisch den HSV nach vorne gepeitscht haben. Der HSV verkommt mal wieder zum "Hamburger Sensibelchen Verein"! Vielen Dank allen Profis!

Richard Kleinschmidt, per E-Mail

Eindeutiges Urteil

"Die Beliebigkeit ist das Problem, Hamburger Abendblatt", 11. August

Ihr Kommentator hat einen interessanten Ansatz leider nicht zu Ende formuliert. Erst wenn Eltern in Karlsruhe unter Hinweis auf ihr durch diese unsinnige Schulpolitik beschnittenes Recht auf Freizügigkeit wegen der schlechteren Bildungschancen für ihre Kinder klagen, wird sich, nach einem zu erwartenden eindeutigen Urteil der Richter etwas ändern. Denn dann wird unter der Prämisse von Sachfragen und nicht vor dem Hintergrund ideologischer Blindheit agiert. Also, auf nach Karlsruhe.

Andreas Kaluzny, per E-Mail

Realitätsverlust

"Ein Abschlepp-Urteil ohne Haken", Hamburger Abendblatt, 6. August

Kaum zu verstehen, wenn Menschen fordern, der Staat dürfe im Verwaltungsgerichtsverfahren keine Berufung einreichen. In einem Rechtsstaat steht es selbstverständlich auch dem Staat zu, Urteile von einer höheren Instanz überprüfen zu lassen. Am Ende steht ein Urteil, welches von beiden Seiten zu akzeptieren ist. Wenn man nicht abgeschleppt werden möchte, sollte man sein Fahrzeug einfach nicht dort abstellen, wo es nicht erlaubt ist. Ich bin in fast 20 Jahren noch nie abgeschleppt worden. Meine Parkknöllchen in dieser Zeit kann man an einer Hand abzählen. Ich finde es sehr merkwürdig, wie manche Autofahrer jeglichen Bezug zur Realität verlieren.

Steffen Bartels, Hamburg

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