Reales Bild

"Film ab: Kanzlerkandidat Horst Schlämmer verspricht ,Sonnenbank für alle'"; Hamburger Abendblatt, 5. August

Der Bericht war der beste politische Artikel, den ich in letzter Zeit gelesen habe. Der derzeitige Affentanz deutscher Politik ist für einigermaßen normal veranlagte Menschen kaum noch nachvollziehbar. Insofern ist, wie man durch Ihre Zeilen erkennt, Kerkelings Film keine Realsatire, sondern das ganz reale Spiegelbild der deutschen und wohl auch internationalen Politik- und Wirtschaftswelt.

Gerhard Klußmeier, Rosengarten

Argwöhnisch sein

"Abo-Falle Internet: Täglich 25 Hamburger Opfer", Hamburger Abendblatt, 4. August

Aus meiner beruflichen Praxis ist mir dieses Problem bekannt und leider auch dadurch, dass mein eigenes Kind beim Surfen auf solche Seiten geraten ist. Man sollte immer argwöhnisch sein, wenn die E-Mail-Adresse oder andere private Angaben verlangt werden. So weit sich Rechtsanwälte dazu hergeben, solche Forderungen einzutreiben, sollte man sich nicht ängstigen lassen, sondern sich stattdessen bei der zuständigen Rechtsanwaltskammer beschweren.

Ulrike Hoffmann, per E-Mail

Handlungsbedarf

"Komasaufen - Immer mehr Jugendliche im Krankenhaus", Hamburger Abendblatt, 5. August

Neulich fuhr ich gegen 18 Uhr mit dem Rad durch Barmstedt. In der Innenstadt an einer Hecke drei Jugendliche (etwas 15 bis 16 Jahre alt) mit vielen leeren und vollen Flaschen, rauchend, trinkend und laut rufend. Ich habe in dem Alter auch mal ein Bierchen mehr getrunken, aber nie in der Öffentlichkeit und nie so auf einer Parkbank. Wohin sind die Grenzen gerückt? Wer ist Vorbild, und was ist die Ursache? Manchmal habe ich den Eindruck, dass das Gerede übers Trinken dieses sogar noch fördert. Wir stehen vor einem großen Problem. Die Gesellschaft muss handeln.

Peter Färber, per E-Mail

Eine Illusion

"Und wo arbeitet Steinmeier morgen?", Abendblatt, 4. August

Wenn Herr Steinmeier im Bärensaal uns verkündet, dass wir, nach seiner Vision, im Jahre 2020 Vollbeschäftigung haben können, dann will er uns einen Bären aufbinden. Rein statistisch gesehen wird es niemals Vollbeschäftigung geben. Es wird immer einen Teil Arbeitslose geben. Das sind z. B. Arbeitnehmer, die sich für eine gewisse Überbrückungszeit als arbeitslos melden, weil sie einen Job - gewollt oder ungewollt - aufgeben, aber schon einen festen Anstellungsvertrag für einen späteren Folgejob in der Tasche haben. Steinmeiers Ansatz ist eine Illusion.

Ernst A. Steffenhagen, Bargteheide

Kokett

"Tom Buhrow: ,Zu Hause hat meine Frau die Hosen an'"; Hamburger Abendblatt, 3. August

Ich bin erstaunt, wie viele gestandene, erfolgreiche Männer stolz darauf sind, dass ihre Ehefrauen zu Hause die Hosen anhaben, sprich die Chefin sind, und sowieso viel besser organisieren können ... Die Ehefrauen bestätigen dies nahezu triumphierend und drücken sich häufig im Gegenzug vor sogenannten männlichen Arbeiten. Junge, moderne Paare pflegen die klassische Rollenverteilung mit koketten Begründungen. Man kann alles ganz gut, wenn man es oft genug macht.

Doris Wolff, Hamburg

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