Vera Altrock fragt spontan Menschen, was sie gerade bewegt, lädt sie auf einen Kaffee ein und lässt sie erzählen. Heute: Fotograf Frank Willhöft

"Ich freue mich, wenn ich hübsche Bilder machen kann", sagt Frank Willhöft bescheiden, ein Hamburger Werbe- und Magazinfotograf, der in den 70er- und 80er-Jahren um die ganze Welt reiste. "Damals konnten wir alles machen. Es gab vielleicht nicht so viel Geld, dafür war unsere künstlerische Freiheit groß."

Eine nicht auskurierte Grippe vor etwa zehn Jahren bescherte ihm starke Gelenkprobleme. Seitdem geht der 68-Jährige am Stock. Und auch seine Karriere ist seit der Krankheit beendet. Eigentlich sei er aber ganz froh, dass seine aktive Zeit als Fotograf vorbei sei. Heute knipst Frank Willhöft für sein privates Archiv, am liebsten Menschen, am allerliebsten Frauen. "Gerade eben habe ich mich mit einem Modell für die kommende Woche verabredet, der Tag hat sich schon gelohnt", strahlt er. Der Rathausmarkt sei heute sein liebstes Jagdrevier: "Hier ist immer Leben. Zu Hause ist ja nichts los." Blitzschnell zückt er seine Kamera und hält drauf, als eine Dame mit winzigem Hündchen auf dem Arm vorbeigeht. "Diese kleinen Hunde sind ja total in Mode. Traurigerweise landen die meisten von ihnen wieder im Tierheim, sobald die Besitzerinnen keine Lust mehr auf sie haben."

Die Trends von der Straße zu zeigen, das Leben abzubilden - so ganz lässt ihn die Arbeit doch nicht los. "Fotos zu schießen finde ich immer noch toll", sagt der erfahrene Fotograf. "Vielleicht mache ich ja doch noch einmal eine Ausstellung." Auch wenn das ja finanziell nichts bringen würde - nur Spaß.