Vera Altrock fragt spontan Menschen, was sie gerade bewegt, lädt sie auf einen Kaffee ein und lässt sie erzählen. Heute: Marco Paeke

Marco Paeke sieht man sofort an, dass er vom Fach ist: In der Sportabteilung eines Kaufhauses prüft er mit sicheren Griffen Schläger und nimmt zwischendurch Anrufe auf seinem iPhone entgegen. Zeit für einen Kaffee? "Ja klar!" Er sei gerade in Hamburg und Umgebung unterwegs, um sich ein paar Golfplätze anzusehen. Der Geschäftsführer der Vereinigung clubfreier Golfspieler mit Sitz in Wiesbaden betreut 20 000 Mitglieder in Deutschland - viele davon in Hamburg. "Weil es hier schöne Anlagen gibt", sagt der 40-Jährige. "Und schließlich wurde hier vor rund 100 Jahren der Deutsche Golf Verband gegründet."

Gegen die vielen Klischees, die sich um den Sport ranken, kämpft Marco Paeke an: Der typische Golfer sei gar nicht spießig und verbringe seine gesamte Freizeit auch nicht nur auf dem Green. "Bei einer Umfrage haben wir herausgefunden, dass unsere Mitglieder vornehmlich in der Großstadt leben und mehrere Sportarten betreiben." Er selbst hätte gerade wieder angefangen, mehr zu spielen. "Ich habe als 20-Jähriger angefangen und war lange Zeit begeisterter Golfer", erzählt Marco Paeke (Handicap 23). Bis er als Manager auf Golfplätzen anfing zu arbeiten - "die sicherste Methode, um sich das Golfen abzugewöhnen".

Seit er bei der Vereinigung arbeitet, ist das wieder anders: "Es ist einfach wichtig, die Plätze selbst zu testen und nicht nur anzusehen. Ich mag an den Hamburger Plätzen die Gegensätze: Mal liegen sie im Wald, mal sind sie großzügig und offen", sagt Paeke, der in Mainz lebt, aber aus Berlin stammt. Seinem Verein, Hertha BSC, hält er die Treue - neben seiner Leidenschaft fürs Grün.