Drei neue Schießbahnen will die Polizei am Braamkamp in Alsterdorf bauen lassen, verbunden mit neuster Videotechnik, auf denen verschiedenste Einsatztaktiken geübt werden können. 22 Millionen Euro sollte die neue Schießbahn kosten, das jedenfalls war das Ergebnis einer Senatsanfrage des SPD-Innenexperten Andreas Dressel vom März.

Jetzt allerdings musste der Senat einräumen, dass die Anlage fast ein Drittel teurer wird. Die Kosten werden voraussichtlich um 6,1 auf 28,1 Millionen Euro steigen. Rechnet man den Grunderwerb hinzu, ergibt sich sogar eine Gesamtsumme von 29,9 Millionen Euro.

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion kritisierte die Kostensteigerungen stark und sieht weitere Risiken. Angesichts der angespannten Haushaltslage fragt Dressel: "Muss das sein?" Für Oktober habe der Senat eine Haushaltsklausur angekündigt, in der über Einsparungen insbesondere bei Investitionen beraten werden soll. "Jetzt werden noch schnell 30 Millionen rausgehauen. Das passt nicht zusammen", sagte Dressel. Zudem drohten durch Altlasten im Boden weitere Risiken. "Insgesamt werden die Kosten über 30 Millionen Euro betragen."

Die Senatsmitteilung hatten nach Informationen des Abendblatts auch in der Innenbehörde, insbesondere bei Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU), für Unmut gesorgt. "Die Kostensteigungen beruhen im Wesentlichen auf der Preisentwicklung und dem Ergebnis eines Gutachtens im Rahmen der Feinplanung, das der Investor kurzfristig eingeholt hat", sagte der Sprecher der Innenbehörde, Thomas Butter. Der Gutachter habe Sicherheitsaspekte bemängelt, die die Schießbahnen und die Geschossfänge betreffen, weshalb die Konstruktion geändert und die Lüftungstechnik aufwendig angepasst werden musste.