Wer mit Dagmar W i n k l h o f e r-B ü l o w telefoniert, weiß, warum Kommunikation eines der wichtigsten Worte in ihrem Leben ist. Erst klingelt es auf der anderen Leitung, dann bimmelt das Handy. Kurz darauf blinkt eine Nachricht am Computer auf.

Kommunikation gehört als PR-Beraterin zu ihrem Beruf. Und auch im Sachsenklub Hamburg - gesprochen "Hambursch" - wird Winklhofer-Bülow jede Menge kommunizieren. Auch auf Sächsisch.

Doch das war für die 57-Jährige, die in Leipzig geboren ist, nicht immer so. Es gab Jahre, in denen ihr die Führung der DDR gedroht hat, damit sie schweigt. Als sie nach ihrem Studium der Geschichte und Germanistik an der Uni in Leipzig arbeitete, gründete sie einen Literaturzirkel. Sie lud regimekritische Autoren wie Jurek Becker ein.

Auch der Vater von Dagmar Winklhofer-Bülow war Schriftsteller. Sie selbst wollte früher lieber Journalistin werden, weil sie Literatur zwar schön fand, die Rezensionen in den Zeitungen aber noch schöner.

Seit 1996 lebt sie mit ihrem Mann in Rissen. Hamburg ist für sie inzwischen ebenso Heimat wie Sachsen. Obwohl sie die Leipziger Buchmesse oder das Gewandhaus schon gerne in den hohen Norden holen würde. Sachsen habe einfach Kultur, sagt sie - schon seit August dem Starken. Aber keine Angst, Hamburg hole auf.

Sie lacht. Dann klingelt wieder ihr Handy.