Zwei Positionen

Kommentar: "Der Gastwirt sollte selbst entscheiden", Hamburger Abendblatt, 28. Juli

Endlich einmal ein ausgewogener Kommentar zum Thema "Rauchverbot". Hierzu gibt es doch nur zwei Positionen: eine liberale, die Verbote auf jenes Minimum beschränkt, wo Nichtraucher vom Rauchen unvermeidlich betroffen würden, wohl wissend, dass die Natur des Menschen dazu neigt, zur Befriedigung durch Genuss auch erhebliche Gefährdungen in Kauf zu nehmen, und eine radikale, die dann konsequenterweise auch die Herstellung von Rauchwaren verbieten muss. Alles andere ist Heuchelei.

Prof. Dr. Rainer Winkler, Schleswig

Für dumm verkauft

"Schlechte Aussichten für doppelten Abi-Jahrgang", Hamburger Abendblatt, 28. Juli

Also hat sich die Vermutung wieder bestätigt, dass die Situation einmal wieder untätig ausgesessen wurde, obwohl man nahezu sechs Jahre Zeit hatte, die Situation "Doppeljahrgang" vorzubereiten, anstatt nun ganz überrascht zu tun. Können die Abiturienten doch sehen, was sie machen. An die Schüler, die in dem Jahrgang einen anderen Schulabschluss machen, gar nicht zu denken. Wir fühlen uns für "dumm" verkauft. Der Senat kann doch nun wirklich nicht behaupten, dass er von dem Doppeljahrgang und dem damit verbundenem Ansturm auf Hochschulen und Ausbildungsplätze nichts gewusst hat. Was sollen und müssen diese noch alles ertragen? Nicht nur, dass die Schulzeit schon durch ständig neue Schulreformen überzogen war, nein, jetzt wird man auch noch nach dem Schulabschluss ins "Chaos" entlassen.

S. Lüders, per E-Mail

Moralkeule

"Dienstwagen futsch, Urlaubslaune prima - Ulla Schmidt in Spanien"/"Wenn wir mal ganz ehrlich sind...", Abendblatt, 28. Juli Wenn Ulla Schmidt sich mit dem Dienstwagen im Urlaub kutschieren lässt, ist die Empörung groß, selbst wenn sie zusagt, jeden privat gefahrenen Kilometer bezahlen zu wollen. Wenn Herr Nonnenmacher das ihm zugestandene Salär verlangt, wird sogleich die Moralkeule geschwungen. Aber fast die Hälfte von über 1000 Lesern würden gefundene 30 000 Euro behalten. Ist es nicht diese kollektive Unanständigkeit, die einen erschrecken lässt?

Thomas Walther, per E-Mail

Zeitgeist der Gierigen

Es ist alles rechtens! Wie könnte es auch anders sein; auch wenn dann das "ungewollte Fehlverhalten" nachfolgend legalisiert werden kann und wird! Was soll also das Gerede. Ulla Schmidt verkörpert doch mit ihrem Verhalten nur den Zeitgeist der Gierigen.

R. Bartelt, per E-Mail

Kein Wunder

"Was würde Shakespeare dazu sagen?", Abendblatt, 28. Juli

Ich danke Ihnen für Ihre Rede! Ich gehe auch (fast) nicht mehr ins Theater, weil ich es leid bin, mich fürchten zu müssen, was da auf mich wieder zukommen wird. Dass die Theatermacher anderer Meinung sind, ist für mich kein Wunder. Sie alle sind Täter.

Eva Schlenther, per E-Mail

Zweifel

"Computerfehler schuld am Beinahe-Crash?", Abendblatt, 27. Juli

Das Bild des Airbusses lässt Zweifel an Aussagen aufkommen. Man sieht das Flugzeug in Schräglage mit der Flächenspitze fast am Boden. Es muss sich also um den Moment handeln kurz vor oder nach der Bodenberührung. Das linke Querruder ist maximal nach unten ausgeschlagen und auf einer Höhe mit den maximal in Landestellung ausgeschlagenen Landeklappen. Entsprechend ist das rechte Querruder maximal nach oben ausgeschlagen. Wenn die Querruder maximal ausgeschlagen sind, hat kein Computer den Querruderausschlag begrenzt. Man darf gespannt sein, was später im Untersuchungsbericht steht.

Michael Döring, Norderstedt

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