Wer in diesen Tagen an der Alster spazieren geht, erlebt sein grünes Wunder: Auf dem Wasser schwimmen Algen, die es giftgrün färben.

Hamburg. Der Algenteppich sieht dabei gefährlicher aus, als er ist. Biologin Beate Baier vom Institut für Umwelt und Hygiene: "Durch Wärme gebildete Grünalgen sorgen für diese ungewöhnliche Färbung. Hinzu kommen alte Algenklumpen, die vermutlich durch den Triathlon am vergangenen Wochenende nach oben getrieben wurden. Sie sind aber harmlos."

Dagegen wird die Bildung von Blaualgen kritischer gesehen, denn ihre Bakterien können Lebewesen im Wasser ernsthaft schädigen. Aber auch da gibt die Expertin Entwarnung: "Im Moment messen wir einen Wert von fünf Mikrogramm pro Liter. Von einer Algenblüte spricht man ab einem Wert von 100 Mikrogramm. Davon sind wir noch weit entfernt."

Weitaus bedrohlicher für die Fische ist laut Birgit Baier der Sauerstoffmangel im Wasser. Die regelmäßigen Messungen an der Station zwischen Innen- und Außenalster haben ergeben, dass die Sauerstoffwerte kontinuierlich sinken. Laut Institut ist die hohe organische Belastung der Alster dafür verantwortlich: "Tiere, Pflanzen, aber auch alles, was Menschen in den Gewässern hinterlassen, trägt dazu bei, also auch der starke Bootsverkehr."

Ähnliches ergaben die Messungen vor etwa zwei Wochen in der Elbe. "Wir hatten einen Sauerstoffgehalt von drei Mikrogramm pro Liter - das ist bereits das unterste Ende und für die Fische im Fluss lebensbedrohlich. Diese dramatische Situation hat sich aber durch die kühleren Temperaturen wieder beruhigt", so Beate Baier.