Umweltaspekt

"Weitere Minister nutzten Dienstwagen im Urlaub", Hamburger Abendblatt, 28. Juli

Man sollte der Ministerin dankbar sein, dass die Dienstwagendebatte wieder einmal angestoßen wird. Ein Punkt, über den viel zu wenig geredet wird, ist der Umweltaspekt. Da die Begünstigten der Dienstwagenregelung ihren Treibstoff nicht selber bezahlen müssen, bedeutet das eine Ermutigung, auch lange Strecken mit dem Auto zu fahren. Wenn die Benzinkosten keine Rolle spielen, fährt man ja gern nach Italien und Spanien mit dem Dienstwagen.

Johannes Petersen, per E-Mail

Gängige Praxis

Ulla Schmidt hat recht, wenn sie sagt, dass Dienstwagen auch zur privaten Nutzung zur Verfügung stehen - und es mag auch "gängige Praxis" in der Politik sein, die Fahrzeuge nicht gegen Diebstahl zu versichern.

In der freien Wirtschaft hingegen kann das keinesfalls als gängige Praxis betrachtet werden. Wer steht denn für den Verlust ihres Dienstfahrzeugs gerade? Doch nicht Frau Schmidt, sondern der Steuerzahler.

Jens Imbeck, per E-Mail

Eigene Inszenierung

"Was würde Shakespeare dazu sagen?", Abendblatt, 28. Juli

Herr Kehlmann spricht mir aus der Seele. Schon lange meide ich bestimmte Theater. Ich lese Stücke, die mich interessieren, lieber selbst und mache mir in meiner Fantasie eine eigene Inszenierung.

Margot Behn, per E-Mail

Finger in die Wunde

Daniel Kehlmann legt den Finger in die Wunde. Theater wird für den Besucher gemacht, nicht für den Regisseur. Auch ein klassisches Theaterstück sollte modern interpretiert werden können, aber müssen als Mittel immer Blut, Nacktheit und Fäkalsprache herhalten? Muss die Bühne wie ein Schlachtfeld aussehen? Theaterbesucher wollen angeregt, nachdenklich gemacht, aber nicht besudelt werden.

Helmuth Barth, Hamburg

Kehlmann hat recht

Kehlmann hat recht: Es gab das Autorentheater, Theater, das in unterschiedlicher Interpretation und vor unterschiedlichem Bühnenbild die Stücke mehr oder weniger bekannter Autoren aufführt; und es gibt das Regietheater, Theater, das von Regisseuren genutzt wird, um unter dem Namen von Stücken und Autoren ihr eigenes Ding aufzuführen, das mit der Interpretation der Stücke und Autoren nur noch sehr begrenzt zu tun hat. Das zumeist ältere Publikum des Autorentheaters kann mit dem Regietheater oft nichts anfangen, erkennt oft die Bekannten nicht wieder und wendet sich ab. So wird das Regietheater, das eigentlich den Namen des Stückes und den Autor nicht mehr nennen sollte, sondern nur den des Regisseurs, ein Theater für eine kleiner werdende, vorgeblich progressive Gruppe von Leuten, die das Regietheater für zeitgemäß, modern oder aktuell interpretierend halten und die sich an den oft gezeigten Widerlichkeiten ergötzen.

Leider wird so auch der Subventionsbedarf des Theaters immer größer, und die Gesellschaft muss sich fragen, ob dieser Subventionsbedarf für eine kleine Gruppe von Menschen gerechtfertigt ist. Die Stellungnahmen der befragten Intendanten zeigen, dass Kehlmann sie getroffen hat und dass sie mit Totschlagsargumenten die kritische Diskussion im Keim ersticken wollen.

Dr. Wilfried Schwetje, per E-Mail

Befehlsempfänger?

"US-Fahnder sollen weiter EU-Bankdaten nutzen können", Abendblatt, 28. Juli

So, so, einige Politiker sind also "empört". Allerdings lässt sich mit Empörung überhaupt nichts ausrichten. Haben wir eigentlich Volksvertreter oder Befehlsempfänger gewählt? Hier ist ein klares, unmissverständliches Nein erforderlich. Wir könnten den Amerikanern ja vorschlagen, uns die gleichen Rechte einzuräumen.

Rainer Wuschansky, per E-Mail

Im Zweifelsfall

"Nachhilfe für Spanisch angeboten - 275 Euro Buße", Abendblatt, 25./26. Juli

Ich verstehe gar nicht, warum das Vorgehen der Behörde infrage gestellt und sozusagen eine gewisse Empörung hervorgerufen wird. Wenn jeder Bürger in der Stadt wild herumplakatieren würde, wie würde dann die Stadt innerhalb kürzester Zeit aussehen.

Ich glaube, jeder kennt noch den Spruch "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht". Im Zweifelsfall erkundige ich mich vorher, ob ich das darf oder nicht, und schon hätte man keine Probleme mehr.

H. Spremberg, Hamburg

Überzogen

Angesichts der Probleme in der Welt ist das wohl ein schlechter Witz. Der Anzeigende sollte sich schämen und seine Energie nutzbringender einsetzen. Dem Ortsamt muss man vorwerfen, dass es überzogen hat und besser im Rahmen seines Ermessensspielraumes die Entfernung der Aushänge bei Androhung eines Ordnungsgeldes bei Nichtbefolgung hätte verhängen sollen.

Irene Köster, per E-Mail

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