Mehr Heimat geht fast nicht: Seit 23 Jahren lebt Rainer Burose (67) in der Großen Brunnenstraße 1.

Geboren und aufgewachsen ist er nur wenige Schritte entfernt, an der Ecke zur Arnoldstraße. "Das Haus gehörte meinem Vater", erzählt er. Eine Kindheit im Nachkriegs-Ottensen. Als es in der Nachbarschaft noch einen Kartoffelhändler gab und einen Schuster ("einmal kleben 10 Pfennig"), als das griechische Lokal noch eine Schmiede war. "Wir haben zwischen den Ruinen gespielt." Vieles hat sich verändert in seiner Straße. "Aber es war immer klar, dass ich hierbleiben wollte", sagt Burose. Er wurde Steuerberater, wie der Vater, 1973 heiratete er seine Christa (65) - eine Bergedorferin. Bei der Ortswahl setzte er sich durch.

Das Paar zog nur ein paar Straßen weiter, in die Fischers Allee. Dann mit den beiden Söhnen in die heutige Wohnung. "Die Nummer 1 war Zufall", sagt der Mann mit der drahtigen Statur. Er liebt den Winterblick vom Balkon bis in den Hafen, die zentrale Lage - und das Leben auf der Straße. "Nur die Elbchaussee nervt, mit dem Dreck und Gestank der vielen Autos."