Der Betriebsrat der HSH Nordbank hat an die Politik appelliert, die Bank “nicht als Wahlkampfthema zu missbrauchen“.

"Das Profilierungsstreben Einzelner oder ganzer Parteien darf nicht zulasten der Bank, ihrer Mitarbeiter, ihrer Kunden und somit letztlich zulasten der Bürger und Steuerzahler gehen", schreibt Betriebsratschef Olaf Behm in einem offenen Brief. Empfänger sind Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen, Ex-Wirtschaftsminister Werner Marnette, Bürgermeister Ole von Beust (alle CDU) sowie die Fraktionen im Landtag und in der Bürgerschaft. In Schleswig-Holstein soll es am 27. September parallel zur Bundestagswahl Neuwahlen geben. Die große Koalition war vor allem am Streit um HSH-Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher zerbrochen, nachdem bekannt geworden war, dass dieser 2,9 Millionen Euro Sonderzahlung bekommt.

Der Betriebsrat stört sich vor allem an den öffentlich vorgetragenen Zweifeln an der Zukunft der Bank. "Mit großer Sorge beobachten wir, dass durch die ständigen, teilweise von fehlender Sachkenntnis geprägten Äußerungen ... ein erheblicher Schaden für die HSH Nordbank ... entsteht", schreibt Behm. "Alle Beteiligten vernichten - mitunter in vollem Bewusstsein ihres Handelns - das Geld des Steuerzahlers." Während die Landesregierungen betonten, dass sie das Anliegen unterstützen, die Bank nicht in den Wahlkampf zu ziehen, sah die Linke in dem Brief den Versuch, Kritiker auszubremsen. Dora Heyenn: "Wir lassen uns den Mund nicht verbieten."