Theater

"Carstensen verliert und siegt: Neuwahlen im Norden", Hamburger Abendblatt, 24. Juli

Bei diesem politischen Theater reibe ich mir verwundert die Augen. Da spricht die CDU-Fraktion ihrem Ministerpräsidenten zwar nicht das Vertrauen aus, zieht jedoch mit ihm als Spitzenkandidat in die Landtagswahl. Und die FDP spricht gar das Misstrauen aus, will aber mit Carstensen nach der Wahl gemeinsam regieren. Bei so einem Schmierenstück darf man sich über Politikverdrossenheit nicht wundern.

André Goertz, Halstenbek

Nachhaltige Lösung

"Schavan will Forscher unterrichten lassen", Abendblatt, 22. Juli

Einmal mehr wird blinder Aktionismus sinnvollen problemlösungsorientierten Schritten vorgezogen. Hochschulabsolventen ohne didaktisches Wissen sollen Klassen mit Problemen, die weit über fachliches Wissen hinausgehen, unterrichten. Einerseits werden die immer weiter anwachsenden Aufgaben der Lehrer betont, andererseits sollen diese von nicht pädagogisch ausgebildeten Wissenschaftlern wahrgenommen werden. Ein besserer Ansatz wäre es, die Anzahl der Referendarsstellen zu erhöhen - sodass Uni-Absolventen nicht zwei Jahre auf einen Platz warten müssen. Definitiv eine nachhaltigere Lösung für das Problem des Lehrermangels.

Torben Bornhöft, per E-Mail

Schwanzwedeln

"Ein Abgang mit Tränen und Millionenspenden", Abendblatt, 24. Juli

Es bewahrheitet sich immer wieder: Der Hund (VW) wedelt mit dem Schwanz (Porsche) und nicht umgekehrt. Dies hat auch bei Merckle und Continental so nicht funktioniert. Es gibt auch keinen Grund, Herrn Wiedeking zu bemitleiden. Er hat in seiner Zeit bei Porsche sehr gut verdient, und die Abfindung ist mehr als großzügig.

Manfred Sommerfeld, Hamburg

Religiöse Fanatiker

"Die Wahrheit über den Krieg", Abendblatt, 23. Juli

Weder der Minister noch die Kanzlerin schwiemelt oder schwurbelt. Sie lassen lediglich vermissen, einmal klar auszudrücken, warum es sich in Afghanistan nicht um einen Krieg handelt: Krieg ist die mit Waffen ausgetragene Auseinandersetzung zwischen Staaten. In Afghanistan aber kämpfen die alliierten Truppen nicht gegen den afghanischen Staat, sondern gegen eine Gruppe von religiösen Fanatikern. Die Taliban zeigen sich nicht als uniformierte Truppe, sondern als harmlose Zivilisten; sie kämpfen nicht, sondern morden hinterhältig. Sie sind Verbrecher. Verbrecher aber werden nicht bekriegt, sondern bekämpft. Diese Klarstellung hat mit "Wortklauberei" nichts zu tun.

Kurt Kroymann, per E-Mail

Liquidität

"Bürgerliche Parteien in der Glaubwürdigkeitsfalle", Abendblatt, 23. Juli

Steuererleichterungen sind sehr wohl möglich, wenn der Staat unsinnige Subventionen abschaffen und eine strenge externe Kontrolle gegen die Verschwendung von Steuergeldern zulassen würde. Steuererleichterungen würden zudem dazu führen, dass der gewerbliche Mittelstand aus der Liquiditätsklemme befreit wird und dringend benötigte Arbeitskräfte einstellen kann. Doch der Staat finanziert lieber Arbeitslosigkeit und Konjunkturprogramme, die weitgehend verpuffen.

Rainer Hüls, Hamburg

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