Kennen Sieh Hamburg wirklich von allen Seiten? Haben Sie entdeckt, wie vielseitig es an Ortsschildern und den Übergängen zwischen den Bundesländern ist?

Hamburg. Nass - Eine Elbquerung zum Zollenspieker Fährhaus

Auch auf dem Wasser ist Hamburg zu erreichen. Beispielsweise mit der letzten Auto-Elbfähre Hamburgs, der Zollenspieker Fähre. Sie verbindet das in Niedersachsen gelegene Hoopte und die traditionsreiche Anlegestelle Zollenspieker, den südlichsten Punkt Hamburgs. Die kurze Überfahrt ist wunderschön. Von Hamburg sieht der Fährgast zuerst einmal Bäume und Sträucher, dann Flaggen, und schließlich taucht das beeindruckende alte Zollenspieker Fährhaus auf. Hier sollten Sie allerdings nicht unbedingt eine Rast einlegen, es gibt besseren Service und günstigeres Essen.

Abgehoben - Der Flughafen

Mit dem Flughafen werden Reisen in ferne Länder verbunden. Hier verlassen Hamburger die Stadt, hier kommen sie wieder an, genauso wie viele Besucher der Hansestadt. Die Erkundung des riesigen Geländes in Fuhlsbüttel kann aber auch ohne einen festen Reiseplan spannend sein. Schließlich verändert der Flughafen durch die vielen Bauarbeiten derzeit sein Gesicht beinahe täglich. Ein Blick von der Terrasse auf die großen Flugzeuge, die Starts und Landungen und die vielen Läden oder Cafés, ist nicht nur für Flugbegeisterte interessant. Ein ideales Ausflugsziel für Familien mit Kindern.

Grau - Auf der A1 vorbei an Wilhelmsburg zu den Elbbrücken

Auf der einen Seite ragen lange Schornsteine in den Himmel, auf der anderen sind graue ungepflegte Hochhäuser zu sehen – der erste Eindruck der Hansestadt auf der A 1 ist wenig einladend. Besonders die Hochhäuser von Wilhelmsburg dominieren das Bild. Doch dann erscheinen am Horizont die Elbbrücken, ein schlichter aber dennoch beeindruckender Bau. Schließlich zeigt er, was in Hamburg das Leben bestimmt: das Wasser. Nur das Holiday Inn am Straßenrand, ein großer brauner Kasten, stört jetzt noch das Bild.

Natürlich - Von Großhansdorf am See vorbei

Große alte majestätische Bäume säumen die Straße im Nordosten zwischen Ahrensburg, Großhansdorf und Hamburg. Doch plötzlich lichtet sich der dichte Wald und durch die Bäume blinkt ein kleiner See, der Teich im Park Manhagen. Er gehört noch zu Großhansdorf, das bis 1937 hamburgisch war. Um das Wasser herum schlängelt sich ein wunderschöner schmaler Weg, ideal zum spazieren gehen oder joggen. Auf den Bänken lässt sich eine romantische und geschützte kleine Rast einlegen. Ein erholsamer ruhiger Ort, so nahe an der großen Stadt Hamburg. Nur wenige Minuten weiter auf der großen und viel befahrenen Straße überfährt man bereits die Ortsgrenze nach Hamburg. Und der städtische Trubel beginnt.

Romantisch - Von Wedel nach Nienstedten

Das kleine Städtchen Wedel ist einen Besuch wert. Im Stadtkern liegt der Mühlenteich, rund herum schöne alte Häuser und eine beschauliche Einkaufszone. Von hier geht es über die Rissener Straße gen Hamburg. Romantisch und wunderschön wird es allerdings auf der Rissener Landstraße, die in die Elbchaussee übergeht. Beide werden von alten Bäumen gesäumt, rechts und links stehen herrschaftliche Häuser mit gepflegten Vorgärten. Nicht umsonst haben hier viele Reiche und Prominente eine Villa erstanden. Nur die vielen Autos, die besonders am Morgen und späten Nachmittag die Straße entlangfahren, stören das Bild ein wenig. Höhepunkt dieser Fahrt in die Stadt ist die Kirche in Nienstedten. Die Bänke auf dem Vorplatz sind der ideale Ort für eine Pause.

Industriell - Von Norderstedt bis in die Stadt

Eher uncharmant und weniger einladend ist der erste Eindruck der Hansestadt im Norden. An die Stadt Norderstedt mit ihren Rotklinkerbauten schließt sich schnell die Stadtgrenze von Hamburg an. Industriegebiete säumen links und rechts die große Straße. Auch jetzt entstehen noch eine Menge neue Gebäude an diesem Ort, wie Kräne und andere Baufahrzeuge zeigen. Hier an der Niendorfer Straße haben Unternehmen wie Casio oder Blume 2000 ihre Hallen aufgeschlagen. Und der Flughafen – von außen ebenfalls nicht gerade schön anzusehen – ist ganz in der Nähe.

Gemütlich - Eine Zugfahrt von Harburg bis Dammtor

Auf den ersten Kilometern ist von der Großstadt Hamburg nicht viel zu sehen außer Gras, Büschen und Bäumen. Einige Einfamilienhäuser wechseln sich schnell mit den ersten Hochhäusern ab. Und dann endlich Flüsse und Brücken, für die die Hansestadt so bekannt ist. Spektakulär wird es, wenn die Bahn den Blick auf den Hafen frei gibt. Aber wirklich unvergesslich ist die Strecke zwischen dem Hauptbahnhof und Dammtor. Der Blick auf Außen- und Binnenalster ist für Touristen und Hamburger gleichermaßen etwas Besonderes. Und lässt sich aus der Bahn erst so richtig genießen.

Weltoffen - An Containern vorbei durch den Elbtunnel

Er ist das Symbol für die Hansestadt: der Hafen. Wenn man in diesen Tagen auf der A7 von Süden in die Stadt hinein fährt, wird die Wirtschaftskrise schnell sichtbar. Die Containerbrücken sind hochgeklappt und warten auf Arbeit, nur wenige Schiffe liegen an den Kaimauern. Ein Eindruck, wie es ihn bisher von Hamburg und seinem Hafen nicht gab. Dennoch ist dieser Blick auch heute unvergleichlich. Und die dann folgende Fahrt durch den Elbtunnel – immerhin zählt er zu den längsten Unterwasserstraßentunneln der Welt – besonders für Kinder spannend. Es sei denn, der Verkehr staut sich wieder.

Grün - Durch die Allee und Duvenstedt in die Stadt

Der Baumwuchs an der Lemsahler Landstraße ist beeindruckend. Die mächtigen alten Stämme und Äste neigen sich majestätisch über die ganze Straße, hüllen sie in ein grünes Kleid. Die Gegend um Duvenstedt ist ideal für Fahrradtouren und Spaziergänge, für Kinder und Hunde. Rechts und links der Straßen befinden sich kleine Wege. Erstaunlich, dass sich diese Gegend schon mitten in einer Großstadt befindet. Je näher man allerdings dem Stadtkern kommt, desto mehr Häuser stehen am Straßenrand. Erst vereinzelt mit großen Gärten, dann immer mehr. Ein wunderschönes kleines Ausflugsziel.

Wassernah - Vom Alten Land über Cranz nach Finkenwerder

Ein Deich ist auf dieser Strecke nach Hamburg ein ständiger Begleiter. Der grüne Grashügel ist der ideale Ort für eine Pause oder einen Spaziergang. Denn von hier gibt es einen wunderschönen Ausblick auf Elbe, Hafen und Stadt. Das Essen für die Pause gibt es rechts der Straße. Dort stehen herrschaftliche Häuser mit wunderschönen Vorgärten. Viele ihrer Inhaber verkaufen Obst aus dem Alten Land. Das Kontrastprogramm zu diesem romantischen Eindruck bildet wenig später das Airbus-Gelände. Aber auch dies ist einen Halt wert. Vielleicht lässt sich ja ein Blick auf den A380 erhaschen.

Weitere Hamburg-Tests finden Sie unter der Internetadresse: www.abendblatt.de/ranking