Im Prozess um das Betrüger-Duo Timo F. (37) und Reiner B. (39) ist das Urteil gesprochen: Timo F. muss siebeneinhalb Jahre hinter Gitter. Reiner B. wurde zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Gemeinsam hatten die Betrüger zwischen 2006 und 2008 Banken in ganz Deutschland um Hunderttausende Euro geprellt, indem sie unter falschen Namen Kredite erschlichen.

Nachgewiesen wurde ihnen eine Beute von 200 000 Euro, die Staatsanwaltschaft vermutet jedoch eine Summe in Höhe von zwei Millionen Euro. Während Timo F. im Hintergrund die Fäden zog, trat Reiner B. bei den betrogenen Geldinstituten unter anderem als Psychologe auf, der von seiner Frau verlassen worden sei.

Vor seiner Verhaftung hatte das Duo neben diversen Wohnungen in der Bundesrepublik auch eine Wohnung in Venedig angemietet, von wo er seine selbst ernannte "Firma" koordinierte. Zudem betrogen Timo F. und Reiner B. Witwen, indem sie ihnen Rechnungen über angebliche DNA-Tests schickten, die an den Verstorbenen vorgenommen worden waren.

Der dritte, erst später eingestiegene, Mittäter Jens-Uwe H. (40) wurde am Freitag zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten verurteilt. Die Strafe der 27-jährigen Gehilfin und Freundin Timo F.'s wurde zur Bewährung ausgesetzt.

Die Angeklagten hatten gegen Zusage einer Höchststrafe seitens der Strafkammer umfassende Geständnisse abgelegt. Reiner B., der vor Gericht stets selbstbewusst auftrat und Witze machte, zeigte sich auch am Freitag von dieser Seite. "Ist doch voll okay", sagte er schelmisch zur Richterin, als diese erklärte, warum sie die Strafe nicht weiter habe reduzieren können.

"Sie haben ein Betrugsmodell entwickelt, das in seiner Ausgeklügeltheit und seiner kriminellen Energie seinesgleichen sucht", sagte die Richterin. "Verbrechen zahlt sich nicht aus."