Die Pläne der Schulbehörde für die neuen Schulstandorte sorgen an der Altonaer Theodor-Haubauch-Schule (THS) für einen Proteststurm. Laut Schulentwicklungsplan soll die Grund-, Haupt- und Realschule mit dem Kurt-Tucholsky-Gymnasium zur Stadtteilschule fusionieren.

"Wir wollen aber Primarschule werden", sagt die Elternratsvorsitzende Friederike Sotscheck (44). In der Nähe gebe es keine andere Schule für die Kleinen. "Die Kinder müssen immer eine gefährliche Straße überqueren."

Ähnlich wie an der Schule Goosacker in Osdorf, wo auch der Grundschulzweig geschlossen werden soll, ist die Aufregung groß. "Die Lehrer praktizieren seit Jahren erfolgreich jahrgangsübergreifendes Lernen. Das wäre dann alles weg", sagt Vater Martin Roehl (55). Besonders hart trifft es die Schulanfänger, die nach der dritten Klasse die Schule wechseln müssten. "Wir sind verunsichert", sagt eine Mutter.

Tatsächlich hatte die Regionale Schulentwicklungskonferenz aber zwei unterschiedliche Empfehlungen für den Standort abgegeben. "Wir sind in einem Dilemma", sagt die stellvertretende Schulleiterin Vera Nemnich. "Es geht nur entweder Primarschule oder Stadtteilschule. Und beide haben ihre Berechtigung." Auch die Schulbehörde verweist auf die sich widersprechenden RSK-Vorschläge. "Nach Prüfung der Bedürfnisse in der Region haben wir uns für Stadtteilschule entschieden", sagt Sprecherin Brigitte Köhnlein. Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) hatte übrigens lange in der Sekundarstufe der THS unterrichtet.

Die Eltern wollen sich mit der Entscheidung nicht abfinden. Am Dienstag protestierten sie vor dem Altonaer Bezirksamt - mit den Eltern der Schule Goosacker. "Wir hoffen, dass der Bezirk unseren Argumenten folgt, eine entsprechende Stellungnahme zum Schulentwicklungsplan abgibt", sagt die THS-Elternratschefin Sotscheck.