Auf 8.500 Quadratmetern entsteht ein Erlebnisbereich in der neuen Kinderklinik. Die Kosten belaufen sich auf 30 Millionen Euro.

Hamburg. Zum 100. Geburtstag seines Vaters Werner Otto macht ihm sein Sohn Michael ein ungewöhnliches Geschenk: Der Unternehmer und Aufsichtsratsvorsitzende der Otto Group spendet fünf Millionen Euro aus seinem Privatvermögen für die neue Kinderklinik des UKE. Ein Engagement, das sich auch im Namen des Neubaus widerspiegeln soll. Derzeit ist geplant, das Krankenhaus "UKKE - Werner und Michael Otto Kinderklinik Hamburg" zu nennen. "Wer Glück und Erfolg im Leben hat, der soll auch der Gesellschaft etwas zurückgeben. Ich freue mich, meinem Vater mit der Spende ein Geschenk zu machen, von dem ich weiß, dass es auch seinem Lebensmotto voll und ganz entspricht", sagte Michael Otto gestern bei der Vorstellung der Pläne für die neue Kinderklinik.



Spezialisten der Kinder- und Jugendmedizin sollen statt in vielen einzelnen Gebäuden künftig unter einem Dach zusammenarbeiten (das Abendblatt berichtete). Eine Struktur, über die sich Michael Otto besonders freut. "Es wird insgesamt kindgerechter werden", sagte er. Damit bezieht sich der Unternehmer nicht nur auf die Zusammenlegung von Spezialgebieten wie der Onkologie und der Kinderkardiologie, sondern auch auf die neuen Aufenthaltsräume, in denen die jungen Patienten von ihren Krankheiten abgelenkt werden sollen. Geplant sind Filmvorführungen und Spieleparks. Unter dem Thema "Maritim" soll so auf einer Fläche von 8.500 Quadtratmetern eine Erlebniswelt entstehen, die eine nachvollziehbare Bindung zum Standort Hamburg hat. Aufgebaut werden verschiedene Bereiche wie Schiff, Hafen, Meer, Insel oder maritime Tierwelt, die für die Kinder nicht nur spannend, sondern auch lehrreich sein sollen. Damit auch Jugendliche einen längeren Klinikaufenthalt gut überstehen, sind Veranstaltungsräume mit Bühnen vorgesehen. Prof. Dr. Kurt Ullrich, Leiter der Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendmedizin, regte an, auch über die Einrichtung eines Job-Centers nachzudenken.


Finanziert wird das Großprojekt, das 30 Millionen Euro kosten soll, aus privaten und öffentlichen Mitteln. Neben Otto sind die Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg und die Stiftung zur Förderung von Gesundheit und Hochbegabung beteiligt. Zehn Millionen Euro wollen sie gemeinsam einwerben. Die dann noch fehlenden 15 Millionen Euro werden von der Stadt und dem Universitätsklinikum kofinanziert. In welchem Umfang sich das Geld auf beide Seiten verteilt, werde derzeit noch in der Behörde für Wissenschaft und Forschung verhandelt, sagte Prof. Dr. Jörg Debatin, Ärztlicher Direktor des UKE.


Mit dem Bau der Klinik soll im Frühjahr 2010 begonnen werden. Insgesamt entsteht ein Krankenhaus mit 140 Betten.