Bunte Perücken, übergroße Sonnenbrillen, Sonnenblumen, Schlaghosen und schrille Kostüme bestimmten am Sonnabend das Bild rund um den Kiez und den Hafen.

Rund 250 000 Menschen feierten nach Polizeiangeben, die Veranstalter sprechen sogar von 420 000 Besuchern, den "Schlagermove 2009". Die 38 bunt geschmückten Musiktrucks, mit Hunderten Freunden des Deutschen Liedguts an Bord, setzten sich am Sonnabend gegen 15 Uhr auf dem Heiligengeistfeld in Bewegung. Über die Helgoländer Allee zog die Schlagerkarawane in Richtung Landungsbrücken. Von den Trucks wurde den Schlagerfans, die zu Tausenden die Straße säumten, mit Klassikern wie "Fiesta Mexicana", "Ti amo" oder "Er hat ein knallrotes Gummiboot" eingeheizt.

Das viel gespielte Lied "Ein bisschen Frieden" passte auch zum Verlauf des Schlagermoves. Die Zahl der Vorfälle war laut Polizei für eine Veranstaltung dieser Größenordnung gering: Feuerwehr und private Hilfsorganisationen rückten zu rund 600 Einsätzen aus, meist wegen betrunkener oder leicht verletzter Teilnehmer. Etwa 300 von ihnen wurden in Krankenhäusern behandelt. Nach dem Ende des Schlagermoves wurde um 23.30 Uhr ein schwer verletzter Mann (32) auf dem Spielbudenplatz entdeckt. Die Retter stellten fest, dass er einen Schädelbruch erlitten hatte. Er liegt derzeit im Koma. Die Polizei hat keine Erkenntnisse, dass ein Verbrechen vorliegt. Der Verletzte war stark alkoholisiert. Hinweise auf die Ursache nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 428 65 67 89 entgegen.

Der Termin für den nächsten Schlagermove steht bereits fest: Am 16. und 17. Juli 2010 wird St. Pauli wieder zur Schlagerzone erklärt.