P: piesacken

Guten Tag! Beim Lesen von pieren (Folge 160) fiel mir ein, dass mich meine Mutter manchmal zur Schule schickte mit den Worten: "Lass dich nicht piesacken !" Das hieß so viel wie: "Lass dich nicht ärgern!" Es war ein Ärgern im Sinne von kleinen, immer wiederkehrenden Wortspitzen. Grob ausgedrückt benutzen wir jetzt im schulischen Bereich dafür den Ausdruck "mobben". Brigitte Wohlfahrt

Anm.: Das Verb piesacken für "jmdn. unaufhörlich quälen od. peinigen" hat sich von Norddeutschland bis in den Süden ausgebreitet. Der Begriff geht auf den Ochsenziemer (ossenpesek) zurück. Dieser Schlagstock wurde urspr. aus der widerstandsfähigen Haut und Sehne des Ochsenpenis (peserik) geflochten, sodass es seinerzeit nicht beim Piesacken nur mit Worten geblieben sein dürfte.

P: pladdern

Liebes Abendblatt, wenn das Grönländische so viele Wörter für Schnee hat, passt es doch zu Hamburg, dass wir mehrere Wörter für die verschiedenen Arten des Regens haben. Was ich am Plattdeutschen so mag, ist seine Anschaulichkeit, z. B. pladdern für kräftig regnen. Man hört geradezu, wie die Tropfen auf die Straße klatschen. Ähnlich bei einem anderen Wort für regnen: dröppeln . Damit ist leise tropfender Regen gemeint, und ich finde, es klingt geradezu nach einzelnen Tropfen.

Cornelia Dorn-Thies

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