T: tutten

Ich freue mich jeden Tag über diese plattdeutschen oder typisch Hamburger Wörter, die noch bei meinen Großeltern täglich gesprochen worden sind. Auch meine Eltern haben teilweise sehr gern diese Mundart angewendet, ungefähr bis 1965, dann sprach man wieder vermehrt die hochdeutsche Form. Ein Wort, das wir im hamburgischen Sprachjargon doch häufiger gebrauchten, war das Wort tutten . Wenn der Weihnachtsbaum nach Tagen im Wohnzimmer nadelte, dann tuttete der Baum, und man musste die alten Tannennadeln auffeudeln mit einem Feudel (Bodenwischtuch). Auch wenn die Schnittblumen in der Vase die Blüten verloren, dann tuttete der Strauß und musste entfernt werden. Wie freuen uns sehr auf das Buch und werden daraus viel zitieren.

Eggert und Brigitte Lüthje

Anm.: tutten = etw. vorbeischütten.

S: Sack

Auch dies kommt aus dem Plattdeutschen: Sack (Hosentasche). Wenn ein Jungkerl (junger Mann) mit den Händen in den Hosentaschen herumlief, was kein ordentliches Benehmen war, dann rief ihm oft ein Älterer leise zu: "Hannn ut n Sack!" (Hände aus den Taschen!). Auch noch heute sagt jemand, der seine Arbeit aufgeben, also kündigen will: "Ich hau in n Sack!", womit das demonstrative Hineinstecken der Hände in die Hosentaschen gemeint ist.

Gerhard von Harscher

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