Zwischen Anfang April und Ende Juni dieses Jahres hat Hamburg insgesamt 17 Ausländer abgeschoben, die zuvor straffällig geworden waren und in Haft saßen. Die Männer, die zu durchschnittlich fünf Jahren Haft verurteilt worden waren, saßen zumeist wegen Eigentums- und Drogendelikten.

Die Straftaten reichten aber auch von Urkundenfälschung über räuberische Erpressung bis hin zu versuchtem Mord. Diese Zahlen gehen aus einer Mitteilung der Innenbehörde hervor. Vier der verurteilten Ausländer wurden im zweiten Quartal dieses Jahres in die Türkei zurückgebracht. Jeweils zwei Männer mussten nach Rumänien, Nigeria und in den Irak zurückfliegen. Weitere Ziele der Abschiebungen waren Mazedonien, Albanien, Russland, Tunesien, Algerien, Litauen und die Slowakei.

Nach Informationen des Hamburger Abendblatts sind unter den Abgeschobenen mehrere Schwerverbrecher. Darunter der Iraker Amir K. (37), der 2004 wegen schweren Raubes und versuchter gefährlicher Körperverletzung zu acht Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden war. Oder der heute 36 Jahre alte Tunesier Chaker B., der 2005 wegen Vergewaltigung und dem sexuellen Missbrauch von Kindern zehn Jahre und sechs Monate Freiheitsstrafe erhielt.

"Die Abschiebung ausländischer Straftäter hat weiterhin eine hohe Priorität", sagte Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU). Das Aufenthaltsgesetz werde auch in Zukunft ohne "Wenn und Aber" angewandt, um die Sicherheit der Hamburger zu gewährleisten. "Wer unsere Gastfreundschaft missbraucht, hat in Deutschland nichts zu suchen", sagte der Innensenator dem Abendblatt.

Im ersten Quartal hatte Hamburg zehn straffällig gewordene Ausländer abgeschoben - sieben weniger als im zweiten. Allerdings liegen die Zahlen weit unter denen des Vorjahres: Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 495 Personen, darunter 70 Straftäter, in ihre Heimat abgeschoben - vor allem in die Türkei, Polen, Serbien, Mazedonien, Armenien und Chile.