Z: zackerneihen

Sehr geehrte Redaktion, heute möchte ich einen Ausspruch meiner Großmutter beitragen. Auf die Frage nach der Ursache eines blauen Flecks auf ihrem Oberarm sagte sie, dass sie mit Großvater auf dem Schützenfest gewesen sei und se bi 'n linksen Överpedder gegen 'n Pieler zackerneiht wöör (also den Walzer linksherum gegen einen Pfeiler getanzt hatte).

Wobei zackerneihen sicherlich nicht tanzen bedeutet, sondern eher mit Schwung (gegen etwas) rennen. Mir ist neiht nur geläufig im Sinne von utneihen oder utkniepen (weglaufen, auskneifen, abhauen). Peter Voß

Anm.: Da sage noch jemand, Plattdeutsch sei bis zur Generation der Großeltern nicht die Hamburger Umgangssprache gewesen!

Eigentl. heißt neihen "nähen", und deshalb wollen wir das Verb in Analogie zum Hochdeutschen gemäß den Sass'schen Regeln auch auf Platt korrekt mit Dehnungs-h schreiben. neihen bedeutet aber auch "sich schnell bewegen, rennen, schnell fahren" (de Blitz neiht to Eer; dat Leven neiht so rasch dorhen ). Erw.: dal-, langs-, rin-, rop-, rünner-, to-, utneihen und eben zackerneihen .

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