Traurige Zustände

"Letzte Chance für die Schanze", Hamburger Abendblatt, 3. Juli

Vielen Dank für diese Reportage zur sogenannten Gentrifizierung. Ein Blick auf die Internet-Homepage des Bauträgers eines Neubauprojekts an der Schanzenstraße bestätigt die traurigen Zustände: Dort wird für den Erwerb von "angesagten" Wohnungen, "hippen Maisonettes" sowie "coolen Penthouses mit großen Balkonen und Dachterrassen" der gehobenen Kategorie geworben. Für eine Vierzimmerwohnung müsste eine Familie mehr als eine halbe Million Euro lockermachen - welcher normale Mensch kann das schon? Der Tendenz, immer mehr Dinks (double income, no kids) auch und gerade in ehemals familienorientierte Gegenden zu locken, hat längst auch auf Eimsbüttel übergegriffen, wo "trendige" Eigentumswohnungen im oberen sechsstelligen Bereich angeboten werden und Mietwohnungen mit vier oder mehr Zimmern nicht unter 1500 Euro kalt zu finden sind.

Frauke Ibe, per E-Mail

Diskussionshoheit

Jürgen Warmke-Rose (Altonaer Bezirksamtsleiter, die Red.) sagt sehr richtig, dass niemand die Diskussionshoheit hat, nur weil er zehn Jahre im Viertel wohnt. Die Äußerungen des Polizeivertreters zeigen deutlich, dass die Diskussionshoheit dort auch nicht gut aufgehoben ist. Die Strategie von Deeskalation durch Kommunikation wird langfristig erfolgreicher sein. Nicht bei denen, die Steine werfen, aber bei denen, die guten Willens sind. Und die müssen sich gegen die Destruktiven durchsetzen.

Andreas Kaluzny, per E-Mail

Innerhalb von Minuten

"Tankstellen tauschen Preisinfos aus", Hamburger Abendblatt, 3. Juli

Es sind immer die Ölgesellschaften, die auf den Knopf drücken und die Preise an bestimmten Tagen in der Woche anheben oder senken. Stets gemeinschaftlich innerhalb von wenigen Minuten. An jeder Tankstelle in unserem Ort liegt ein Zettel mit den Preisen der anderen Anbieter, das gilt auch für Shell. Shell ist außerdem der einzige Lieferant für Benzin aus den Raffinerien Stade und Harburg. Warum muss man da etwas absprechen, wenn man ohnehin der einzige Anbieter ist? Eine echte Kontrolle ist bei dieser sprudelnden Geldquelle einfach politisch nicht gewollt.

Heinz-Werner Schäffer, Trittau

Ohne Klischees

Depeche Mode "Lautstarke Feier der Stille", Hamburger Abendblatt, 3. Juli

Vielen Dank für diesen ganz wunderbaren Artikel. Ich habe selten so einen herrlich formulierten Beitrag gelesen, der nicht auf sämtlichen Klischees herumreitet. Auch viele andere Fans und Besucher des Konzerts waren begeistert von diesem Artikel.

Juliane Ponge-Krei, per E-Mail

Ausflug in die Jugend

Trost in einer ungewissen Zeit? Das Unbehagen an der Welt wegtanzen? Man muss schon sehr melancholisch sein, wenn man diese Gefühle mit dem Depeche-Mode-Konzert verbindet. Das war pure Lebensfreude, die sich vor allem im Gesicht von Dave Gahan widerspiegelte. Die noch zwei Tage später anhält und die pubertierenden Kinder zu Hause in den Wahnsinn treibt, wenn ihre Mutter (47) die alten CDs immer wieder hört. Auch das bedeutet Depeche Mode: ein kleiner Ausflug in die Jugend.

Ute Schleiden, per E-Mail

Diese Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

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