Jedes Jahr gibt es fast 10.000 Studienanfänger in Hamburg. Viele von ihnen sind auf der Suche nach günstigen Wohnungen. Doch die sind knapp.

Hamburg. Der enge Markt gebe den Vermietern Macht, sagt Sylvia Sonnemann, Geschäftsführerin des Mietervereins "Mieter helfen Mietern". "Und manche Vermieter nutzen diese Macht schamlos aus." Der Verein gab den Folgen der Wohnungsnot ein Gesicht und lud betroffene Studierende gestern zu einer Pressekonferenz ein. Der Student Carsten T. (34) klagte darüber, dass er seine Wohnung in St. Georg räumen muss. Der Besitzer wolle das Grundstück neu bebauen und kündigte allen Mietern. Damit das schnell gehe, habe er das Haus als Studentenwohnheim deklariert. "Bestimmte Kündigungsvorschriften gelten dann nicht", sagt Sonnemann.

Die 26 Jahre alte Melanie Alves unterschrieb bei einem "virtuellen" Hauptmieter, den sie nie gesehen hatte. Als sie sich über Schimmel im Bad beschwerte, tauchte der Hauptvermieter plötzlich auf und kündigte den Mietvertrag - ohne sich auszuweisen, sagt Alves. Weil das längst keine Einzelfälle mehr seien, können Studenten, die Zweifel an ihren Verträgen haben, sich an die Hotline des Vereins wenden: Telefon 43 13 94 88.