Ein Mega-Ereignis

"Hamburg im Motorradfieber", Abendblatt, 26./27. Juni

Leider habe ich keine Harley, aber ich bin begeisterter Zuschauer, seit die Firma aus Milwaukee 2003 die Harley Days nach Hamburg gebracht hat. Ein super Mega-Ereignis. Nun gibt es ja die Berlin Harley Days. Klaus Wowereit kriegt ja alles, was er haben will. Irgendwie schade, dass die Veranstaltung hier in Hamburg nicht einzigartig bleibt. Ich hoffe, es ist in Berlin nur eine billige Kopie, und keiner geht hin.

Haig Ter-Minassian, Hamburg

In Angst und Schrecken

Man freut sich auf ein erholsames Wochenende. Doch schon Sonnabendmorgen, kaum aufgestanden, durchfährt mich ein Geräusch, welches mich fast zur Ohnmacht treibt. Motorräder. Tausende rasen mit bis zu 120 km/h die Elbchaussee rauf und runter. Drehen noch mal richtig auf, wenn Menschen am Straßenrand stehen. Kinder spielen im Vorgarten und laufen verschreckt ins Haus, weil wieder ein Motorrad mutwillig laut vorbeifährt. Wo sind da die Gesetze? Lärmschutz? Körperverletzung? Umweltschutz? Wie kann es erlaubt sein, dass sich Motorradfahrer zum reinen Vergnügen so viel rausnehmen und wie die Wilden die Stadt Hamburg in Angst und Schrecken versetzen. Hätte die Polizei eine Geschwindigkeitskontrolle an der Elbchaussee aufgestellt, wäre die Staatskasse abends voll gewesen. Ich bin enttäuscht und entsetzt über die Tatsache, dass die Stadt Hamburg solche Ereignisse gestattet und sogar unterstützt. Motorradfahrer sind für mich egoistische, rücksichtslose, auf sich aufmerksam machen wollende Menschen. Menschen, die die Stadt Hamburg nicht braucht.

Kim Winter, per E-Mail

Bunt

Hamburger Harley Days: Nur Karneval ist bunter.

Nick Eggers, per E-Mail

Umweltbelastung

Die Natur schreit nach Hilfe, die Welt diskutiert über Klimaschutz. Hamburg macht einen autofreien Sonntag, damit eine Woche später 50 000 Biker die Luft verpesten können. Wie schwer wiegen die Motorradabgase für die Umweltbelastung für ein sinnloses Hin- und Herfahren? Wie passt das denn alles zusammen?

B. und M. Khiri, per E-Mail

Zwangsbeglückt

Da vergeht einem Hören und Sehen. Überall ist die Verminderung von Lärm und Dreck ein großes Ziel. Außer bei den Harley Days. Andere Veranstaltungen, wie z. B der G-Move, konnten in Hamburg nicht mehr stattfinden, weil es zu laut war. Das Gedröhne der Motorräder darf man nun sonnabends und sonntags genießen. Ich finde: Wenn die Motorradfreunde sich treffen wollen, dann irgendwo auf der grünen Wiese. Sie sollten nicht in einer Großstadt die Nicht-Harley-Fans zwangsbeglücken. Mal abgesehen von einer Verkehrssperrung am Wochenende, die dann entfiele. Aber vielleicht hat das Ganze ja einen Vorteil: Die Stadtkasse ist voll, aufgrund der vielen Knöllchen, die die Polizei an die Harley-Fahrer verteilt hat, deren Motorräder lautstärkemäßig nicht der StVO entsprechen.

Martin Kleinert, per E-Mail

Körperverletzung

Was uns immer wieder von den Harley-Fahrern, die mehrmals im Jahr wie Ungeziefer über unsere Stadt herfallen, zugemutet wird, ist unverantwortlich. Da kämpft die Welt um jedes Milligramm weniger Abgase, da werden zahlreiche Maßnahmen zur Lärmreduzierung unternommen, und da lässt man Zehntausende Motorradmonster gewähren, die aus keinem anderen Grund als persönlichem Lustgewinn durch die Welt knattern. Das ist Körperverletzung.

Michael Eilers, per E-Mail

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