Eines muss man der Hamburger Universitäts-Präsidentin lassen: Was Monika Auweter-Kurtz anfasst, macht sie konsequent. Zuerst wollte sie mit dem Kopf durch die Wand, um an der gremienorientierten Hochschule notwendige Reformen durchzusetzen.

Weil das nicht funktionierte und sich Rücktrittsforderungen häuften, hat Auweter-Kurtz nun eine rasante Kehrtwende vollzogen. Mit gleicher Verve, mit der sie zuvor Kritikern über den Mund fuhr, tritt sie nun den Gang nach Canossa an.

Sicher: Jede öffentliche Selbstkritik hat auch immer ihre unangenehme Seite. Dennoch gibt es keinen anderen Weg, um die Blockaden an der Universität zu lösen, nachdem sich Auweter-Kurtz entschlossen hat, um ihr Amt zu kämpfen. Manch Politiker in vergleichbarer Lage musste schon das Handtuch werfen. Die Hochschul-Präsidentin ist jedoch nicht direkt von politischen Mehrheiten abhängig und hat eine zweite Chance verdient. Auweter-Kurtz hat ihre Hand den Kritikern weit ausgestreckt - die sollten sie nun ergreifen.