Und wieder muss Jürgen Pelch weiterträumen. Träumen von den 40 Jungstörchen, die der Storchenexperte des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) so gerne als Bruterfolg für Hamburg verkünden würde.

Doch das große Ziel wird auch 2009 verfehlt - maximal 30 Jungtiere werden dieses Jahr aufgezogen. Denn das trockene und warme Frühjahr und die darauf folgenden kalten, nassen Tage machten dem Storchennachwuchs bisher schwer zu schaffen.

Zurzeit ziehen insgesamt 15 Paare ihren Nachwuchs groß, davon sieben in Kirchwerder, zwei in Reitbrook, zwei in Altengamme, zwei in Harburg und je eins in Allermöhe und Curslack. "Während die Storchenpaare, die im März und April angekommen sind, schon größere Junge haben, brüten einige Paare noch oder wärmen die gerade geschlüpften Storchenbabys", sagt Pelch. Jedes Storchenpaar benötige in Horstnähe feuchtes Grünland, so groß wie 26 Fußballfelder, um die Jungstörche satt zu kriegen. Drei bis vier Kilogramm Nahrung pro Storchenfamilie müssen die Eltern pro Tag heranschaffen - zunächst Insekten und Würmer, später dann Mäuse und Amphibien. "Die größte Bedrohung für die Störche ist die zunehmende Bebauung in den Vier- und Marschlanden", sagt Pelch.

Unter www.nabu-hamburg.de/storchencam kann das Brutgeschäft eines Storchenpaares am Kirchwerder Hausdeich live beobachtet werden.