Abendblatt-Chefreporter Jens Meyer-Odewald fragt spontan Menschen, was sie gerade bewegt, lädt sie auf einen Kaffee ein und lässt sie erzählen. Heute: Christian Bogner, Betriebswirt aus Niendorf

Hovawart-Welpe Balou steht noch tapsig auf den Beinen, folglich kommt ihm das Verschnaufen vor der Bäckerei am Tibarg in Niendorf gelegen. Auch das Herrchen kann eine Ruhepause an frischer Luft gut gebrauchen. "Aufreibende Tage derzeit", sagt Christian Bogner und genießt einen Schluck Kaffee.

Ursache der Turbulenzen ist ein Jobwechsel im Vertrieb. Die eigentlich zugesagte Stelle im Außendienst steht auf der Kippe - auch eine Konsequenz wirtschaftlicher Kalamitäten im Maschinenbau. Folglich wird intensiv weitergesucht, in Zeitungen, im Bekanntenkreis und im Internet. Noch im Juni, spätestens im Juli, soll der neue Arbeitsvertrag unterschrieben sein.

"Ich habe es gelernt ranzuklotzen", sagt der gebürtige Gelsenkirchener. Eine typische Ruhrpott-Tugend. Schon das Studium der Betriebswirtschaft früher habe er abends durchgezogen, parallel zur Berufstätigkeit.

Dass alsbald neues Glück in Hamburg gedeihen soll, liegt auch an der neuen Lebensgefährtin, mit der er seit einem halben Jahr in Niendorf zusammenlebt. Für zusätzliche Kraft und Geduld sorgt der feste Glaube an Gott. Seit zwei Monaten engagiert sich Herr Bogner in der Christengemeinde Alstertal. Das Wort Gottvertrauen hat für ihn also eine besondere, buchstäbliche Bedeutung.

Einmal in der Woche entwickelt er ganz irdische Aktivitäten: beim Training auf dem Rasen des Niendorfer TSV. Im Mittelfeld der Alten Herren. Mit Drang zum Tor. Fast so wie einst Stan Libuda, unvergessener Heroe des favorisierten FC Schalke 04.