“Die Menschheit war schon auf dem Mond, was bleibt, ist die Tiefe“, sagte gestern Museumsgründer Peter Tamm und brachte damit das Ziel des “Tages der Meeresforschung“ auf den Punkt: Eine allzu oft vernachlässigte Wissenschaft soll in den Vordergrund gerückt werden.

Zum ersten Mal wurde dieses Event im Internationalen Maritimen Museum veranstaltet. Von 10 bis 18 Uhr wurden den Besuchern zahlreiche Sonderexponate und Vorträge rund um das Thema Meeresforschung geboten. Höhepunkt des Tages war die Verleihung des Preises "Ausgewählter Ort im Land der Ideen 2009" an das Museum. Der Preis wird von der Initiative "Deutschland - Land der Ideen", einem Gemeinschaftsprojekt von Bundesregierung und Wirtschaft, verliehen. Der Preis würdigt die Umsetzung außergewöhnlicher Ideen, in diesem Fall das Deck 7 des Museums, das sich auf innovative Weise mit der Meeresforschung befasse. Peter Tamm bedankte sich für die Auszeichnung: "Dieser Teil des Museums vereint wie kein anderer Vergangenheit und Zukunft. Wir sind stolz, ab jetzt ein Teil der Initiative Land der Ideen sein zu können."

Den Organisatoren des Tages ging es vor allem darum, die Meeresforschung für junge Leute attraktiv zu machen. "Man schwänzt naturwissenschaftliche Fächer in der Schule, aber wir wollen hier zeigen, dass Ozeanografie spannend ist", sagte Mitorganisiatur Holger von Neuhoff. Dies zeigt auch der Tauchroboter ROV Kiel 6000, der vor dem Museum aufgestellt wurde. Der Roboter kann als eines der wenigen Geräte weltweit in Tiefen von 6000 Meter vordringen und könnte bei der Bergung der Air-France-Maschine im Atlantik eingesetzt werden.

Darüber hinaus konnten sich die Besucher in einem Arktis-Zelt als Polarforscher fühlen und mit Forschern auf der Neumayer-III-Station in der Antarktis telefonieren. Die Botschaft des Tages schien beim Nachwuchs anzukommen: Der vierjährige Jasper aus Nienstedten war von den Filmen über Polarexpeditionen begeistert. Ob aus ihm aber ein Meeresforscher wird, ist unklar. Denn vor dem Tauchen fürchtet er sich noch ein bisschen.