A: abkriegen

etwas abkriegen steht für etwas abbekommen. Es gehört zu den Wörtern, die man im Schulaufsatz nicht verwenden durfte. So fragte man: "Krieg ich auch was ab?" Man sagt auch: "Das krieg ich nicht raus" (das Rätsel löse ich nicht) oder etwas mitkriegen = etwas mitbekommen (als Geschenk oder beim Hören). Dazu gehört auch Kriegenspielen (aber wer spielt heute noch auf der Straße?). Das hat nichts mit Krieg zu tun; im 19. Jahrhundert gab es dafür den vornehmeren Ausdruck "haschen"!

Wolfgang Stolze

M: Monarch

Verarmte Männer, die von Dorf zu Dorf und von Stadt zu Stadt zogen und sich ihren Lebensunterhalt erbettelten oder vielleicht auch geringfügige Tätigkeiten dafür ausübten, wurden als Monarch bezeichnet. Heute findet man sie, wenn sie mit einem mit Plastiktüten bepackten Einkaufswagen oder Fahrrad schiebend durch die Lande ziehen. Ein Monarch ist ja eigentlich ein edler Herrscher. Wie konnte das sprachlich auf diese armen Leute übertragen werden?

Ernst A. Steffenhagen

Anm.: Monarch (Alleinherrscher) und Monarch (Landstreicher) sind Homonyme, gleich klingende Wörter mit unterschiedlicher Bedeutung. Ihr Monarch ist Rotwelsch (Gaunersprache) und als Kompositum entstanden aus jidd. makor (Kamerad) und jidd. nechor (Fremdling).

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