Die Bewohner Winterhudes müssen sich bald auf eine Großbaustelle einstellen, zumindest wenn es nach den Plänen der Robert Vogel GmbH & Co geht.

Auf dem Gelände Dorotheenstraße 10-16, auf dem bereits vier Hochhäuser stehen, will das Unternehmen vier weitere Wohnhäuser mit insgesamt 80 Wohneinheiten bauen. Zunächst muss der Bebauungsplan allerdings vom Bezirk abgesegnet werden.

Die Häuser sollen vier bis sechs Geschosse hoch werden und direkt an den Mühlenkampkanal herangebaut werden. Dafür würde der knapp zwölf Meter breite Kanal um zwei Meter verengt werden. Heftiger Widerstand droht dem Bauvorhaben von den Anwohnern. "Wir werden die Bevölkerung und die Politik auf unsere Seite bringen und zur Not auch auf die Straße gehen!", sagte ein Anwohner, der anonym bleiben will. Janet Klass-Schulz (51), die in der betroffenen Anlage wohnt, sieht den Plan ähnlich kritisch: "Es gibt wenige Stadtteile, die so grün sind wie dieser. Das wird mutwillig zerstört."

Die Anwohner fürchten durch das Bauvorhaben einen Verlust an Exklusivität, Beeinträchtigungen für die Natur sowie eine erhöhte Verkehrsbelastung. Trotz aller Kritik erhält das Projekt aber auch Zustimmung. Elke Krüger (48) aus der nahe gelegenen Sierichstraße erhofft sich von der Baumaßnahme mehr Wohnraum: "Paare, die eine Familie gründen wollen, müssen oft von hier wegziehen. Neue, familiengerechte Wohnungen könnten das ändern."

Allerdings sind bislang nur Ein- bis Dreizimmer-Wohnungen geplant. Die öffentliche Plandiskussion hat nun begonnen und die Planer gehen davon aus, dass noch einige Änderungen an dem Bebauungskonzept vorgenommen werden müssen. Die meisten Anwohner würden es natürlich am liebsten ganz verhindern.