Wehret den Anfängen

"Drogenklinik: Jaschke will vermitteln", Abendblatt, 18. Juni

Wenn Schulleiter, die die Sorgepflicht für ihre Schüler ernst nehmen und gegen eine Drogenklinik in der Nähe des Schulgeländes protestieren, hat das überhaupt nichts mit Vorurteilen zu tun. Dass Jaschke eine vermittelnde Funktion übernehmen will, ehrt ihn. Jedoch beurteilen die gut gewillten Repräsentanten der Kirche aus einer hinnehmbaren Entfernung und können die Bedenken der Schulleiter nicht wirklich verstehen. Man könnte eine Drogenklinik auf einem wenig oder nicht benutzten Kirchengelände errichten. Die Kirche würde sich eine Vermittlung von außen wahrscheinlich verbitten. Was die Drogenklinik am vorgeschlagenen Standort betrifft, kann man nur den Schulleitern beipflichten: Wehret den Anfängen.

Ingild Kind, per E-Mail

Kosmetik

"Kinderpornos: Von der Leyen ist am Ziel", Abendblatt, 18. Juni

Wieder einmal wird Kosmetik betrieben. Das "Zugangserschwerungsgesetz" erlaubt dem BKA, bestimmte Websites zu indizieren, bei denen dann ein paar deutsche Provider freiwillig ein Stoppschild einbauen. Kosmetik ist das Gesetz deshalb, weil das Stoppschild problemlos umgangen werden kann. Weder deutsche Provider, die sich nicht selbst verpflichtet haben, noch ausländische Provider sind betroffen. Wirklich sinnvoll wäre die radikale Sperrung solcher indizierten Websites, wobei die Sperrung nur durch richterliche Anordnung geschehen darf. Ob das technisch möglich ist, weiß ich nicht. Der Zensurvorwurf ist dann nicht mehr haltbar.

Michael Döring, Norderstedt

Abhängig

"Solarstrom kommt künftig aus Afrika", Abendblatt, 17. Juni

Die Idee hat Charme, sie ist sehr gut - leider hat sie trotzdem einen großen Haken. Wir werden erpressbar, denn wir machen uns von den Staaten, in denen die Anlagen stehen werden, und deren Machthabern abhängig. Es ist aber sehr riskant, sich in Fragen der Basis-Infrastruktur von Außenstehenden abhängig zu machen. Wenn wir irgendwann in der Zukunft einen größeren Teil unserer Energie aus dieser Quelle beziehen und uns dann, aus welchen Gründen auch immer, der Strom abgedreht wird, sind wir hilflos. Gegen ein solches Szenario war die Ölkrise der 70er harmlos.

Joachim Willers, Ellerau

Der Ehrensprung

"Mit dem Babysprung soll der Teufel Glück bringen", Hamburger Abendblatt, 16. Juni

Die Tradition des Babysprungs gab es auch in Deutschland. Eine Bronzeskulptur von Bernd Stöcker auf dem Wandsbeker Marktplatz erinnert an den "Ehrensprung" des Wandsbeker Boten Matthias Claudius, den er in seinen gesammelten Werken beschreibt und zu dem es sogar einen zeitgenössischen Kupferstich gibt: "Und denn die alten Kinder auf die Erde gelegt, und in Gottes Namen oben darüber weg und über Tisch und Bänke".

Michael Pommerening, per E-Mail

Gute Nachricht

"Hamburg unter Denkmalschutz", Hamburger Abendblatt, 16. Juni

Das ist eine gute Nachricht für Hamburg. Die Unterschutzstellung der vielen denkmalwürdigen Häuserensembles unserer Stadt ist vorbehaltlos zu begrüßen. Wie oft hat es in der Vergangenheit Fälle gegeben, in denen einzelne Baumaßnahmen den Charakter und das Gesamtbild einer historischen Wohnsiedlung aufgeweicht oder zerstört haben.

Helmuth Barth, per E-Mail

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