Kommunikation allein ist nicht alles. Aber vieles fängt damit an. Oder hört, wie dieser Tage an dem Beispiel von Universitätspräsidentin Prof. Monika Auweter-Kurtz zu merken ist, manchmal auch damit auf.

Durch ihr Kommunikationsdefizit, das ihr von vielen Seiten vorgehalten wird, hat sie sich in eine Lage manövriert, in der immer mehr Professoren von ihr abrücken. 120 Hochschullehrer fordern ihren Rücktritt. Und selbst die Dekane, die als Schnittstellen zwischen der Präsidentin und den Fakultäten und damit dem restlichen universitären Bau fungieren, haben ihre Zurückhaltung aufgegeben und ihre zum Teil herbe Kritik an dem Führungsstil der Physikerin geäußert.

Rechtfertigt eine augenscheinlich mangelhafte Gesprächskultur eine Rücktrittsforderung? Allein sicherlich nicht. Wären da nicht weiter reichende Probleme, die dadurch entstehen. Die nicht allzu schmeichelhafte Außenwirkung der Universität ist das eine. Die internen Entwicklungen sind die andere und sicherlich noch viel gravierendere Angelegenheit. Auweter-Kurtz versucht, zu viele Dinge auf einmal anzupacken: Modernisierung und Umzug der Universität, jede für sich eine Herkulesaufgabe, kann auch eine "Raketen-Moni" nicht alleine bewältigen. Wozu hat sie Experten auf so vielen Fachgebieten um sich herum, wenn sie deren Rat und Hilfe nicht nutzt? Führungsqualität definiert sich nicht nur über Fachkenntnis und Arbeitseifer, sondern auch über die Fähigkeit, Menschen motivieren und Arbeit delegieren zu können.

Monika Auweter-Kurtz muss spätestens jetzt begreifen, dass sie Veränderungen nicht ex cathedra anordnen kann. Wenn ihr Verhalten die Reformbemühungen und damit den Ruf der Universität schädigt, ist das keine Lappalie mehr, die man einfach aussitzen kann. Sonst wird aus ihren Exzellenzbemühungen schnell eine Ex-Präsidentschaft.