In Hamburger Kindertagesstätten (Kitas) drohen erneut Streiks. Gestern erklärte die Gewerkschaft Ver.di die Verhandlungen mit der Arbeitsrechtlichen Vereinigung Hamburg (AVH) für gescheitert.

"Die Arbeitgeber haben kein neues Angebot vorgelegt", sagte Ver.di-Landeschef Wolfgang Rose dem Abendblatt. Nun werde über eine Wiederaufnahme der Streiks nachgedacht. "Allerdings wollen wir noch das Verhandlungsergebnis auf Bundesebene abwarten", so Rose.

Betroffen von einem Streik wären in Hamburg rund 246 von insgesamt mehr als 900 Kitas. Bundesweit werden kommunale Kitas bestreikt. In Niedersachsen und Bremen wollte Ver.di voraussichtlich bereits heute wieder streiken.

Allerdings kündigten auf Bundesebene die Arbeitgeber gestern Abend ein neues Angebot an. Darüber sollte bis in die Nacht hinein verhandelt werden. "Wir müssen sehen, was dabei herauskommt", so Hamburgs Ver.di-Chef Rose.

Bei dem Streit zwischen Gewerkschaften und kommunalen Arbeitgebern geht es um einen neuen Gesundheitstarifvertrag. Dabei soll für die Beschäftigten vor allem ein besserer Lärmschutz erreicht werden - etwa durch besondere schallschluckende Wände. Zwar hatte das Landesarbeitsgericht in Hamburg deswegen Streiks für rechtlich nicht zulässig erklärt. Allerdings bemängelte das Gericht eher einen Formfehler. Ver.di-Landeschef Rose: "Diesen Fehler haben wir korrigiert und gehen davon aus, dass in Hamburg solche Streiks wieder zulässig sind." (at)