Universitätspräsidentin Monika Auweter-Kurtz steht für einen grundlegenden Modernisierungskurs an der Universität, der zum Teil bereits schon vom früheren Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) auf den Weg gebracht worden war.

Dazu gehört zum Beispiel die Auflösung der früheren 18 Fachbereiche und deren Zusammenlegung zu sechs Fakultäten. Die einzelnen Fakultäten müssen Schwerpunkte setzen ("Profilbildung"), die vom Unipräsidium teilweise mit vorgegeben werden - ein Punkt, der von manchen Professoren als Verlust der früher bestehenden Autonomie gesehen wird. "Jede Fakultät ist ihre eigene Kostenstelle", heißt es dazu jetzt aus der Wissenschaftsbehörde - sprich: Es gibt keine pauschale Mittelvergabe, sondern die Mittel sollen leistungsbezogen vergeben werden. Auch bei der Besetzung von Stellen nimmt Auweter-Kurtz stark Einfluss - wie zuletzt bei der Besetzung der Dekanatsstelle der Fakultät Geisteswissenschaften, wo sich das Präsidium gegen die Wahl des Fakultätsrats entschied.

Erklärtes Ziel von Auweter-Kurtz ist es auch, dass die Professoren mehr Drittmittel einwerben sollen, also Gelder von Einrichtungen wie der Deutschen Forschungsgesellschaft oder EU-Gelder. In den zwei Jahren ihrer Amtszeit sei der Anteil an Drittmitteln um 40 Prozent auf 80 Millionen Euro angestiegen, betont sie gerne. Davon profitieren aber vor allem die Mathematik- sowie Informatik- und Naturwissenschaften.

Kennzeichnend für ihren Kurs ist auch die jetzt laufende Diskussion über die Verlagerung der Universität aus Eimsbüttel auf den Kleinen Grasbrook. Auweter-Kurtz unterstützt diesen Umzug energisch, weil nach ihrer Einschätzung der Standort Eimsbüttel zu klein und zu marode ist, um dort noch weiter zu investieren.

Hinter diesen Schwerpunkten steht Auweter-Kurtz' Bestreben, die Hamburger Universität im internationalen Ranking weiter nach oben zu bringen. In diesem Zusammenhang spricht sie häufig von "Exzellenz". Ein typisches Statement kam von Auweter-Kurtz am Dienstagabend bei einer Diskussion im Übersee-Club. "Wir brauchen mehr Naturwissenschaftler, mehr Ingeniere und weniger Studienabbrecher."