Monica Bleibtreus Sohn Moritz erinnerte in einer bewegenden Rede an das Lebenswerk der großen Schauspielerin.

"Das sieht echt schön aus hier, so viele Blumen. So schön, dass ihr alle gekommen seid. (Er weint). Ich habe nichts vorbereitet und hoffe, dass Gott mir die richtigen Worte in den Mund legt.

Heute ist Mama wieder die Hauptdarstellerin, aber sie schläft. Ich übernehme hier jetzt die wichtigste Nebenrolle. Es darf gelacht werden. Meine Mama würde das tierisch freuen.

Ich hab sie ja, bis ich 20 Jahre alt war, nur Moni genannt und, keine Ahnung, warum, ab dann nur noch Mama. Als meine Oma starb, sagte meine Mutter zu mir, dass sie jetzt Mama mit Loch im Bauch sei. Jetzt bin ich Moritz mit dem Loch im Bauch. Sie war meine Mutter, und ich bin so unendlich dankbar, dass ich so eine Mutter hatte. Wenn jeder Mensch so eine Mutter hätte, dann würde es keinen Krieg, keine Auseinandersetzungen mehr auf der Welt geben.

In der letzten Zeit ging es ihr echt gut. Deshalb ist das hier auch so ungerecht. Sie war glücklich gerade in der letzten Zeit. Natürlich tat ihr viel weh, aber sie war glücklich. Ich glaube, das kann ich sagen.

Mama hat nie auf Ruhm oder Erfolg geguckt. Sie hat sich immer ein Stück über das Glück der anderen definiert. Ein Mensch der so viel Güte, Herzenswärme und Kraft ausstrahlt, der anderen gegenüber so großzügig ist, bleibt manchmal auf der Strecke. Ich habe sie oft schubsen müssen, damit sie mal an sich dachte. Sie hat echt das Rauchen aufgegeben, sie hat's geschafft, das hätte ich nie gedacht. Sie hat so gern ungesund gelebt. Sie hat gern geraucht, getrunken und andere Dinge gemacht, die nicht gut für einen sind."