Als die Dampfschifffahrt längst die Ozeane eroberte, setzte die Hamburger Reederei F. Laeisz selbst noch Anfang des 20. Jahrhunderts auch auf Großsegler. Sie wurden vor allem in der Salpeterfahrt von Chile nach Europa eingesetzt. Auf der Hinfahrt wurde Stückgut geladen - beide Touren gingen ums berüchtigte Kap Hoorn.

Bei solchen langen Strecken und mit Ladung, deren Transportzeiten gegenüber den Transportkosten nicht so wichtig waren, rechnete sich diese traditionelle Seefahrt offensichtlich noch - auch weil Personalkosten wohl noch nicht das Gewicht von heute hatten. Die Laeisz-Großsegler trugen in dieser Zeit Namen mit dem Anfangsbuchstaben "P". Der Legende nach, weil die frühere Reedergattin Sophie Laeisz den Spitznamen Pudel getragen hatte. Die "Flying P-Liner" galten als ausgesprochen schnell und bewährt. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs besaß F. Laeisz allerdings nur noch zwei P-Liner, die anderen waren verkauft worden. Die "Priwall" wurde 1941 von der Reederei an Chile verschenkt, wo sie festgesetzt war. Sie wurde bei einem Ladungsbrand 1945 zerstört. Die "Padua" ging 1946 als Reparationsleistung an die Sowjetunion und segelt heute als Segelschulschiff "Krusenstern" auch schon mal zum Hamburger Hafengeburtstag. Noch drei weitere "P-Liner" sind heute erhalten: Die "Pommern" (in Finnland), die "Peking" (New York) und die "Passat" in Travemünde sind allerdings Museumsschiffe.