Wer gedacht hatte, mit der Unterschrift von CDU und GAL unter den Koalitionsvertrag am 17. April 2008 sei der schwierigste Teil der Arbeit getan, wurde schnell eines Besseren belehrt. Die Koalition musste sich in ihrem ersten Jahr zahlreichen Problemen stellen. Kaum ein Senator blieb davon verschont. Angefangen mit der Kostenexplosion bei der Elbphilharmonie musste Umweltsenatorin Anja Hajduk (GAL) kurze Zeit später das Kohlekraftwerk Moorburg genehmigen. Die Haushaltsberatungen mussten wegen der schwierigen Finanzlage nach hinten geschoben werden. Schnell war klar, es würde nichts werden mit dem ausgeglichenen Haushalt und einem Haushalt ohne Neuverschuldung. Bevor auch die HSH Nordbank im Strudel der weltweiten Finanzkrise unterzugehen drohte, warf Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU) mit dem Uni-Umzug ein weiteres Streitthema in die Runde. Während die Elbvertiefung immer mehr ins Stocken gerät, wird die Koalition von einem Thema dauerhaft durchgeschüttelt: die Schulreform von Christa Goetsch (GAL). Die Proteste der Gegner werden die schwarz-grüne Koalition wohl auch in ihrem zweiten Regierungsjahr weiter beschäftigen. (rek)