Pankoken-Kapelle - Musik mit dicken Backen

Peter Meyer

Pankoken-Kapelle. Obwohl die Trupps aus drei oder vier Musikern mit Melonen (schwarzen Hüten) auf den Köpfen, die bis in die Fünfzigerjahre auf behördlich genehmigten Wegen durch die Ortsteile zogen, teilweise Töne produziert haben sollen, die platt waren wie ein Pannkoken (Pfannkuchen), geht diese Bezeichnung nicht auf die Mehlspeise zurück, sondern auf Leberecht Pankoken, den Sohn eines Klarinettenspielers aus Krempe, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Hamburg eine solche Gruppe zusammenbrachte. Sie bestand aus Direktor Pankoken (Schalmei), dem Geigenspieler Krukenberg (Bogen fettig, Saiten aus Bindfäden), dem Posaunisten Klüten (meist unpässlich) und einem Herrn Stint mit seiner Klarinette, die stets verstopft war, obwohl er eifrig die Backen aufblies und rüstig die Finger bewegte. Seitdem spricht man von Pankoken-Musik . In Altona nannte man derartige Akteure Schneegänse nach dem bekannten Straßenmusikanten Anton Schneegans .

( mj )

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