Neue Studie ergab: Bewohner lieben hier das viele Grün und die guten Verkehrsverbindungen. Jeder Zweite meint, die Stadt sei verschwenderisch.

Hamburg. Hamburg steht bei seinen Einwohnern hoch im Kurs - 75 Prozent fühlen sich hier sehr wohl. Das ergab eine Umfrage der Hamburger Marktforschungsinstitute PhoneResearch und Harris Interactive. Besonders gut kommt die Stadt bei den über 60-Jährigen weg, von denen 87 Prozent sich sehr wohlfühlen. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es 67 Prozent. Fast jeder zweite der Befragten schätzt die Lage der Stadt, besonders das Ländlich-Urbane und das viele Grün.

Aus Anlass des heutigen Tages der Marktforschung waren bundesweit 10.558 repräsentativ ausgewählte Personen ab 14 Jahren nach den Qualitäten ihres Wohnumfeldes gefragt worden. Zudem konnten 500 Hamburger sagen, was sie an der Hansestadt besonders schätzten und auf welchen Feldern politischer Handlungsbedarf bestehe.

Mehr als 80 Prozent der Hamburger Befragten bezeichneten die Hansestadt als weltoffen, kreativ und tolerant. Jeder Zweite meinte aber auch, Hamburg sei verschwenderisch. 54 Prozent halten Hamburg für hektisch. Besonders gute Noten bekommt die "Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr". Damit sind 62 Prozent der Hamburger zufrieden.

Gut werden zudem Einkaufsmöglichkeiten (63 Prozent) und die ärztliche Versorgung (58 Prozent) bewertet - weniger gut dagegen das Angebot an Schulen und Kinderbetreuungsplätzen. Lediglich 30 Prozent der Befragten sind damit zufrieden. Noch schlechter kommen Einrichtungen für Senioren weg. Nur jeder Vierte (25 Prozent) ist damit zufrieden - und das, obwohl vor allem Ältere sich hier wohlfühlen.

Die Wohnungsbauoffensive des SPD-Senats findet unter den Hamburgern offenbar keine große Unterstützung. Auf die Frage, in welchen Bereich Hamburg in den nächsten zehn Jahren vornehmlich investieren solle, nannte lediglich ein Prozent den Bereich "bezahlbaren Wohnraum". 52 Prozent der Befragten meinten, die öffentliche Hand sollte Geld in erster Linie für Bildung bereitstellen. 16 Prozent nannten soziale Einrichtungen als Adressaten.

Wenig Unterstützung in der Bevölkerung finden auch Gedankenspiele, nach denen Hamburg sich erneut um die Austragung Olympischer Sommerspiele bewerben sollte. Lediglich sieben Prozent der Befragten meinten, die Hansestadt sollte in internationale Sportevents investieren. Bürgermeister Scholz hatte im April gesagt, dass er sich in der Zukunft eine neuerliche Bewerbung der Hansestadt für Olympische Spiele vorstellen könne.