... und zwar durch alle Stadtteile. Gisela Sandmann gewann am Freitag. Einen Tag zuvor hatte sie noch dem falschen Mann auf die Schulter getippt.

Hamburg. Die erste Hälfte der Glücksbotenaktion des Hamburger Abendblatts ist seit Freitag schon rum. Seit vergangenem Wochenende war Herr Lombard in den unterschiedlichsten Ecken Hamburgs, um Abendblattleser mit 100 Euro zu beglücken. Noch bis kommenden Freitag wird er in der Hansestadt unterwegs sein.

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Gisela Sandmann war am Freitag die glückliche Gewinnerin des ersten Durchgangs und setzte sich auf dem Wandsbeker Markt gegen ihre Konkurrenten durch. Die Rentnerin kommt eigentlich aus Othmarschen und wollte eine Bestellung in einem Einkaufszentrum in Wandsbek abholen.

Schon Tage zuvor hatte sie die Aktion verfolgt und bei ihrem Kommen dann Herrn Lombard abgepasst. Auch in Blankenese. Dort, am Donnerstag, hatte sie ihr Glück versucht und prompt dem falschen Mann auf die Schulter getippt. "Er hatte einen Hut auf und das Alter passte auch. Er musste auch über die Verwechslung herzhaft lachen." Von dem Geld möchte die 67-Jährige wahrscheinlich eine kleine Busreise unternehmen, vielleicht an die Ostsee.

Andreas Fiedeler hat bewiesen, dass Fairness bei den Hamburgern ganz oben steht. Der 36-Jährige war in der zweiten Runde der Schnellste - und teilte trotzdem das Geld mit Stefan Heidenreich. Die beiden kannten sich vorher nicht, aber nachdem sie in der ersten Runde keine Chance gegen Gisela Sandmann hatten, schlossen sie in der Pause ein Bündnis. "Wir hatten morgens beide Herrn Lombard zur gleichen Zeit entdeckt, von daher war es nur gerecht. Dann hab ich noch in der Pause einen Glückscent gefunden, da war die Sache klar", frohlockt Andreas Fiedeler. Genau weiß der Zeitarbeiter nicht, was er mit dem Geld machen wird.

Sein Mitstreiter Stefan Heidenreich möchte sich von seinem Anteil ein neues Laufshirt kaufen. Der 23-Jährige trainiert zurzeit für den Halbmarathon, und nicht nur da zeigt er große Ausdauer: Schon länger ist er hinter Herrn Lombard her. An der Alster verpasste er am vergangenen Sonntag seine Chance nur knapp.

Herr Lombard selbst war begeistert von der Gemeinschaftsarbeit. "Das ist wirklich bemerkenswert: Die Hamburger sind immer total freundlich und fair. Auch mein Urteil wird immer anerkannt, ohne dass sich jemand beschwert. Das ist super." Denn einfach hat der Glücksbote es nicht. Sobald er seinen Hut aufsetzt, prasseln die Hände von allen Seiten auf seine Schultern. Wer da der Erste ist, ist keine einfache Entscheidung. "Es ist manchmal schade, dass man nicht mehr Leuten das Geld geben kann." Umso mehr freut er sich, dass er überall sehr nett begrüßt wurde und sogar ein wenig mit den Leuten plauschen kann. Denn ganz so leicht macht Herr Lombard es seinen Verfolgern nicht: Gemütlich schlendert er ein wenig herum, bis er sich beiläufig den Hut aufsetzt.

Auch außerhalb seiner "Dienstzeit" wurde Janis Zaurins, wie der Glücksbote im wirklichen Leben heißt, schon als Herr Lombard begrüßt. Manche kennen ihn aus dem Imperial-Theater an der Reeperbahn. "Es ist auffällig, dass Frauen besonders früh dort sind und mich von Anfang an aufmerksam verfolgen", sagt er mit einem Lächeln.

Der Schauspieler freut sich, dass der Name Lombard so positiv belegt ist und seine älteren Verfolger sich sogar noch an das Original erinnern. Für das nächste Mal rät er: "Lassen Sie sich nicht ablenken. Natürlich versuche ich, Sie durch mein Geplapper einzulullen. Seien Sie auf der Hut!"

Alle Aktionen

Jeden Monat belebt das Abendblatt in diesem Jahr eine der erfolgreichen Aktionen aus seiner Geschichte neu:

Februar: Die Hochzeitskutsche

März: Der Frühlingsgruß

April: Das Lieblingsmenü

Mai: Das Abendblatt-Schiff

Juni: Herr Lombard lebt

Juli: Das Sommerrätsel

August: Bürgermeister-Barkasse

September: Wer will mich haben?

Oktober: Sparen und genießen

November: Lieblingsstücke

Dezember: Märchen im Michel

Weitere Bilder finden Sie im Internet unter der Adresse www.abendblatt.de