Tausende Schüler gingen gestern Geld verdienen und spenden den Lohn für Projekte in Südeuropa. Flora machte schon zum zweiten Mal mit.

Hamburg. "Spende deine Hände", hieß es gestern an 45 Schulen in Hamburg. Bei der Aktion des Vereins Schüler helfen Leben tauschen Schüler für einen Tag ihren Klassenraum gegen einen Arbeitsplatz und spenden den Lohn an Hilfsprojekte in Südeuropa. Wo die Schüler arbeiten, entscheiden sie selber, Vorgaben gibt es nicht. Sie können beim Nachbarn den Rasen mähen oder sich einen "richtigen" Job suchen und zum Beispiel in einem Café arbeiten. Das Abendblatt stellt zwei Schüler und deren Einsatz vor.

Flora Schörrmann von der privaten Brecht-Schule ist schon zum zweiten Mal bei der Aktion dabei. Diesmal hatte ihr die Schulsekretärin den Tipp gegeben, ihr Glück beim Miniatur Wunderland zu versuchen. Dort war die Zwölfjährige eine echte Hilfe: Vormittags etikettierte sie Modellfeuerwehrautos für den Verkauf mit Preisschildern. Frei nach dem Motto "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen" durfte sie sich danach beim Modellbau in der Werkstatt ausleben. Die Aufgabe war gar nicht so einfach: "Bau dich selbst als Modell" - mit allen Details und aus winzig kleinen Teilchen. Doch der Ehrgeiz der Zwölfjährigen war geweckt, und sie versuchte "mit einer Mischung aus Himmelblau und Lavendel" den exakten Farbton ihres T-Shirts zu finden.

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Vanessa Skreb, Personalleiterin im Miniatur Wunderland, freut sich, dass sich auch dieses Jahr wieder Schüler für die Aktion bei ihr gemeldet haben. "Wir machen das schon seit sieben Jahren. Es ist toll, dass wir diese gute Projektidee unterstützen können." Acht Schüler waren gestern dort beschäftigt.

Der Fünftklässler Timo Heise von der Stadtteilschule Eidelstedt half derweil im Betrieb seines Vaters aus. Mit dem Hamburger Teppichservice zog er los, um Läufer von Treppen zu lösen und neue Teppiche zu verlegen. Besonders gut gefallen hat ihm, dass er sogar "eine richtige Villa" von innen bewundern durfte, sagt Timo. (hpcw)