Bande schmuggelte Kokain von Südamerika nach Hamburg. Fahnder entdeckten 33 Kilo der Droge im Hafen und fassten sechs Verdächtige.

Hamburg. Schlag gegen die Hamburger Drogenszene: Staatsanwaltschaft, Zoll und Polizei haben nach monatelangen Ermittlungen eine international agierende Rauschgifthändlerbande zerschlagen. Unter der Führung eines 39-jährigen Mannes soll die Bande kiloweise Kokain aus Südamerika nach Hamburg geschmuggelt haben.

Zum Kern der Gruppe gehören nach Ermittlerinformationen neben dem Hauptverdächtigen, der aus der Dominikanischen Republik stammt, drei 22 bis 37 Jahre alte Männer. Ein 41 Jahre alter Hamburger soll den Drogenhändlern seine Wohnung als Depot zur Verfügung gestellt haben. Die Geldüberweisungen wurden laut Ermittlern von einer 39-jährigen Frau koordiniert.

Schon nachdem im April 2012 eine Ladung von 33 Kilo Kokain im Hamburger Hafen eingetroffen war, hatten die Fahnder die Verdächtigen vorläufig festgenommen. Bei Durchsuchungen in insgesamt acht Wohnungen stellten die Beamten einen Totschläger und eine Machete sicher.

Der Hauptverdächtige aus der Dominikanischen Republik soll von Hamburg aus den Kontakt zu südamerikanischen Lieferanten gehalten, Preise ausgehandelt und die mutmaßlichen Mittäter befehligt haben. Während der Ermittlungen geriet ein weiterer Mann ins Visier der Fahnder: Der 31-Jährige, der ebenfalls für die Bande gearbeitet haben soll, wurde am vergangenen Freitag auf Sylt festgenommen. Beamte des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) überwältigten ihn.

Dem 31-Jährigen soll eine Sporttasche gehört haben, die Passanten am 28. Oktober vergangenen Jahres an der Lorichstraße in Barmbek entdeckt hatten. Der Inhalt des Beutels: sechs Kilo Kokain von höchstem Reinheitsgehalt. Der Straßenverkaufswert der Drogen soll bei mehreren Hunderttausend Euro liegen. Aus seiner Wohnung in Keitum brachten MEK-Beamte den Mann ins Untersuchungsgefängnis. Ob er auf der beliebten Urlaubsinsel als Kokaindealer tätig war, wird derzeit noch ermittelt.