Olaf Nieß präsentierte stolz den Nachwuchs der Alsterschwäne. Doch nicht alle Jungtiere werden überleben. Hauptproblem ist der Regen.

Hamburg. Schwanenvater Olaf Nieß hat gestern stolz die ersten Küken der Alsterschwäne präsentiert. Nach und nach schlüpfen derzeit die Jungen rund um die Alster. Olaf Nieß weiß von zehn Gelegen mit jeweils ungefähr vier bis sechs Eiern. Leider werden die Schwaneneltern jedoch wohl nicht alle Küken durchbringen können. Das Hauptproblem sei die Witterung, genauer: das Regenwetter. "So unglaubwürdig es sich bei Wasservögeln anhört: Kontinuierliche Nässe von oben ist für die Jungtiere das absolute Todesurteil", sagte Schwanenvater Olaf Nieß.

Bisher ist der Schwanenvater mit der Entwicklung der Jungen sehr zufrieden. Doch abgesehen vom Regen drohen den Küken noch andere Gefahren: Besonders in abgerissenen Angelschnüren verhedderten sich die Tiere - "meistens leider mit tödlichem Ende", so Nieß. Jedes Jahr gebe es deswegen bei der Wasserschutzpolizei 15 bis 20 Anzeigen gegen unbekannt. Der Vorwurf: Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Auch fallen Jungtiere immer wieder Hunden zum Opfer.

Olaf Nieß bittet die Hamburger, den Anblick der Schwäne zwar zu genießen, aber gleichzeitig ausreichend Abstand zu den Tieren zu halten. "Aggressiv sind die Tiere nicht. Durch Zischlaute verteidigen sie zwar ihre Brut, aber sie greifen nur an, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen", sagte Schwanenvater Nieß. Wie viel Nachwuchs es tatsächlich aus diesem Jahr gibt, wird sich allerdings erst im nächsten April zeigen. Dann ist Bestandsaufnahme - und der Schwanennachwuchs aus dem Gröbsten raus. Ein weiteres Jahr wird es dauern, bis die Küken zu weißen Schwänen werden.