Nach einem furiosen Start ins Jahr kennt der deutsche Aktienmarkt seit Mitte März, als der DAX oberhalb von 7150 Punkten notierte, praktisch nur noch eine Richtung: nach unten. Allein im Mai hat er etwa 700 Punkte verloren. Zum Abschluss der zurückliegenden Börsenwoche ging es noch einmal besonders steil abwärts; zeitweise lag der Leitindex um knapp vier Prozent im Minus. Es fehlte nicht viel, und der DAX wäre sogar unter die Marke von 6000 Zählern gefallen.

Auslöser der Verkäufe waren enttäuschende Konjunkturdaten aus Spanien, Großbritannien und vom US-Arbeitsmarkt. Es hat aber den Anschein, als suchten die Anleger geradezu nach Begründungen und Anlässen, die Kurse wieder auf ein niedrigeres Niveau zu drücken.

Kein Zweifel - die Stimmung ist schlecht. Das liegt vor allem an der nagenden Ungewissheit über die Entwicklung der Euro-Zone. Mittlerweile schwinden auch die letzten Reste der noch zu Jahresbeginn aufgekommenen Zuversicht, die Finanzminister und die Europäische Zentralbank könnten die Schuldenkrise weitgehend unter Kontrolle gebracht haben. Nun wartet man nervös auf die Parlamentswahlen in Griechenland (17. Juni) und Frankreich (10. und 17. Juni).

Unter den Aktien mit Hamburg-Bezug fielen in der abgelaufenen Börsenwoche die Titel der Baumarktkette Praktiker mit einem Verlust von 17 Prozent besonders negativ auf. Praktiker will für einen dreistelligen Millionenbetrag zwei Drittel der Filialen in Deutschland auf das Konzept der erfolgreichen Hamburger Tochter Max Bahr umstellen. Gegen den Trend konnten Anteilsscheine des Einkaufscenterinvestors Deutsche Euroshop und der TAG Immobilien AG zulegen.