Hamburg. Nach sieben Monaten Baustillstand will Hochtief die Elbphilharmonie weiterbauen. Kurz vor Ablauf eines Ultimatums der Stadt erklärte sich der Baukonzern bereit, die Arbeiten am Dach des Konzerthauses wieder aufzunehmen. "Wir hoffen, dass unsere konstruktive Lösung beim Saaldach ein positives Klima für eine Einigung bei anderen Themen schafft", sagte Hochtief-Vorstand Rainer Eichholz.

Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) zeigte sich "vorsichtig optimistisch", dass das Bauunternehmen nun zügig seinen vertraglichen Verpflichtungen nachkommt. "Entscheidend wird der reale Baufortschritt auf der Baustelle sein. Den Ankündigungen müssen Taten folgen. Der Ball liegt nun im Feld von Hochtief", sagte Kisseler. Ein positives Zeichen für einen konstruktiven Fortgang sei der Wille von Hochtief und den Architekten Herzog & de Meuron, jetzt gemeinsam die Planungen der technischen Gebäudeausrüstung fertigzustellen.

Neben den Vorschlägen zum Weiterbau am Saaldach und an der historischen Bestandsfassade des Kaispeichers vereinbarten beide Parteien, die offenen strittigen Forderungen in einem Schiedsgerichtsverfahren zu klären. Dabei stehen Mehrforderungen für Bauzeitverlängerungen und Leistungsänderungen von rund 150 Millionen Euro im Raum. Dagegen will die Stadt Vertragsstrafen in Höhe von 40 Millionen Euro geltend machen.