Der Untersuchungsausschuss (PUA) der Bürgerschaft ging gestern Abend dem Verdacht nach, dass Akten zum Thema Elbphilharmonie nachträglich "frisiert" worden sein könnten. In der vorigen PUA-Sitzung hatte der Architekt Birger Bannier ausgesagt, dass Begründungen für die Ende 2008 vereinbarte Kostensteigerungen von 114 auf 323 Millionen Euro (Nachtrag 4) erst 2009 von der städtischen Realisierungsgesellschaft ReGe in die Akten eingefügt worden seien, als die Bürgerschaft sie angefordert hatte.

Die ehemalige Projektleiterin der ReGe, Annette Kettner, sagte dazu: "Wenn Herr Bannier das sagt, wird es so stimmen." Sie habe aber keine Kenntnis von diesen Vorgängen und erinnere sich nur, dass nach dem Nachtrag 4 noch "Unterlagen sortiert" wurden.

Ein Hauptproblem war laut Kettner, dass der "Pauschalfestpreisvertrag" nie einer war. Er hätte nur Sicherheit bieten können, wenn die Planung abgeschlossen gewesen wäre - war sie aber nicht. Dennoch sei Druck ausgeübt worden, den Vertrag im Herbst 2006 abzuschließen und das Projekt schnell fertigzustellen. Wer diesen Druck ausgeübt habe und warum, wisse sie aber nicht.