Der Facebook-Börsengang am Freitag, 18. Mai, sorgte in den zurückliegenden Tagen für reichlich Gesprächsstoff am Markt. Schließlich handelte es sich um einen der schlimmsten Flops seit Jahren bei Aktienemissionen. Auch zum Schluss der Handelswoche in Europa lag das Papier mit rund 31,90 Dollar noch immer weit unter dem Ausgabepreis von 38 Dollar. In den Minuten nach der Erstnotiz war der Kurs des weltgrößten sozialen Netzwerks zwar bis auf 43 Dollar hochgeschnellt, schon am Montag aber steil abgestürzt.

Geschädigte Anleger sehen als Ursache des Debakels handwerkliche Fehler bei den am Börsengang beteiligten Banken, allen voran Morgan Stanley, aber auch beim Facebook-Management selbst. Man habe einen zu hohen Anteil kurzfristig interessierter Investoren wie etwa Hedgefonds bedient, außerdem seien zu viele Aktien zu einem höchst ambitionierten Preis ausgegeben worden.

Inzwischen hat sich sogar der Bankenausschuss des US-Senats eingeschaltet und eine Prüfung angekündigt. Angesichts der immensen Einbußen von Anlegern - der Börsenwert schrumpfte gegenüber dem Niveau zum Ausgabepreis um 17 Milliarden Dollar - reichten mehrere Anwaltskanzleien Schadenersatzklagen ein. Berichten zufolge soll Morgan Stanley zu Entschädigungen bereit sein.

Mit dem deutschen Aktienmarkt allerdings konnten die Börsianer zufrieden sein. Nach abermaligen Stimmungsschwankungen wegen der Schuldenkrise ging der DAX mit einem Wochenplus von gut einem Prozent aus dem Handel.