Wegen Totschlags an seiner Freundin steht ein 51-Jähriger vor Gericht - er streitet die Bluttat ab

Neustadt. Kaum vorstellbar, was die grausige Szene in dem 15-Jährigen ausgelöst haben muss. Der Junge kam am 18. Dezember 2011 nach Hause, vor der Terrassentür der Wohnung in Rahlstedt sah er seine tote Mutter liegen - blutüberströmt, mit Schnittwunden im Gesicht und zerfetztem Hals.

Wegen Totschlags muss sich nun ihr damaliger Freund Horst J. vor dem Landgericht verantworten. Mit dem Kabel einer Lichterkette soll er die Mutter von zwei Söhnen und einer gehbehinderten Tochter im Streit erdrosselt und ihr die Kehle mit einer Glasscherbe aufgeschlitzt haben. In der Wohnung wurden genetische Spuren und Fingerabdrücke des 51-Jährigen gesichert - doch er streitet die Tat ab.

Gefasst schilderte der Angeklagte, nach eigenen Angaben alkoholkrank, seine Version: Demnach hatte er am 17. Dezember mit der 38-Jährigen viel Schnaps getrunken. Am Abend habe er nach einer Bierflasche gegriffen, sei gestürzt und habe sich - wie seine Freundin auch - an dem zersplitterten Glas geschnitten. Er sei darauf zu seiner Wohnung gefahren, sie habe nachkommen wollen. Am übernächsten Tag nahm die Polizei den Mann fest. Dass seine Freundin nicht wie verabredet bei ihm aufgetaucht war, will er nicht bemerkt haben: "Ich war im Rausch, habe 36 Stunden geschlafen." Der Staatsanwalt: "Das lasse ich jetzt mal so stehen."

Offenbar führte das seit eineinhalb Jahren liierte Paar eine stürmische Beziehung. Mehrfach soll Horst J. handgreiflich geworden sein. Einmal zeigte ihn Michaela N. sogar an - nach einer Attacke gegen ihren Hals.