Eine Tarantino-Kurzkritik von Iris Hellmuth

Dies ist keine Glosse über Thilo Sarrazin. Oder Norbert Röttgen, Barack Obama, Hertha BSC, den Euro-Rettungsschirm oder Didier Drogba. Nein, in dieser Glosse geht es im Grunde nicht um die großen Dinge, wir brauchten nur ein bisschen Aufmerksamkeit, die haben wir ja jetzt, also: Es geht es um die kleinen Dinge. Die das Leben so lebenswert machen, die Dinge des Alltags und der Arbeit, oder, fürs Feuilleton gesprochen - zumeist die Arbeit der Anderen.

Das Leben der Anderen spielt sich derzeit in Cannes ab. Hier finden die Filmfestspiele statt und neben Regisseuren, Schauspielern, Fotografen und Produzenten sind auch ebenso viele Journalisten zugegen. Die rennen den ganzen Tag in Filme, die noch niemand gesehen hat, und sie dürfen noch nicht einmal drüber schreiben geschweige denn sprechen. Alles Top Secret, alles viel zu wichtig.

Aber: Die Namen der Schauspieler darf man ja nennen, am besten gleich zu Anfang des Artikels oder im Vorspann. Funktioniert ein bisschen wie der Anfang dieser Glosse: Wir haben Christoph Waltz, Jamie Foxx, Leonardo DiCaprio, Samuel L. Jackon leider nicht getroffen, aber wir haben ein paar Ausschnitte von Quentin Tarantinos neuem Film "Django Unchained" gesehen, und da spielen die alle irgendwie mit. Und, hey: Harvey Weinstein hat uns begrüßt! Das Plakat vor dem Hotel war riesig! Weihnachten kommt der Film in die Kinos! Muss aufregend sein, dieses Cannes.