Es gibt Eltern, die schon ihre Ungeborenen mit Klassik-CDs beschallen, weil das angeblich die Intelligenz erhöhen soll. Andere vertrauen ihren Nachwuchs einer chinesischen Tagesmutter an, weil diese dem Baby spielerisch die Sprache der zukünftig führenden Wirtschaftsmacht beibringen kann. Diesen Ehrgeiz mag man für etwas übertrieben halten.

Unbestritten ist aber, dass eine solide Bildung korreliert mit guten Chancen, als Erwachsener ein finanziell unabhängiges Leben führen zu können. Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass die überschuldeten südeuropäischen Staaten wie Spanien und Griechenland unter einer drastisch hohen Jugendarbeitslosigkeit leiden. Das Bildungssystem ist hier seit Jahren vernachlässigt worden. Beispiel Spanien: In der PISA-Studie ist das Land nur Mittelmaß. Dennoch soll bei der Bildung weiter gespart werden. Nur eine Wissensgesellschaft aber ist heute die Garantie für die gesunde Wirtschaft eines Landes. Beispiele dafür sind die skandinavischen Länder, aber eben auch China, das seit Jahren Zigmilliarden in Schulen und Universitäten pumpt. Hier wird das Potenzial der Jugend als wichtigster Wachstumsfaktor gesehen.

Länder, die diese Notwendigkeit vernachlässigen, kappen den Ast, auf dem sie sitzen. Sie nehmen sich die Chance, dass junge Leute mit ihrer Kreativität neue Ideen in Wirtschaft und Verwaltung einbringen. Eine Marktwirtschaft kommt ohne Innovationen nicht aus. Firmen, die sich nicht immer wieder neu erfinden, werden vom Wettbewerb überrollt. Es wäre frevelhaft, dabei auf die Unvoreingenommenheit und Risikofreude junger Leute zu verzichten.